ROMY'S GEDICHTE&GESCHICHTEN

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Autorin Romy Kappeler (in früheren Jahren)

 

GESCHICHTEN siehe obere Hälfte, GEDICHTE untere Hälfte.

GESCHICHTEN

Die Macht der Gedanken 

Um einen Text zu diesem Thema zu schreiben, muss ich mich zuerst durchsetzen gegen alle anderen, mich ablenkenden Gedanken. Das ist gar nicht so einfach. Warum das lange Warten und Aufschieben? Die Macht der Gedanken zeigt sich in voller Grösse. Es kommt mir vor, als müsste ich mir zuerst einen Weg durch den Dschungel bahnen und dabei viele Äste und Gestrüpp beiseite schieben um an mein ersehntes Ziel zu gelangen.

Es ist mir absolut klar, dass all die Funken in meinem Gehirn, mich beherrschen, deshalb bin ich auf der Hut, dass die negativen nicht die Oberhand erlangen oder wenigstens nicht lange. Ich darf durchaus in einem Meer von Tränen baden, solange bis die Reinigung vollzogen ist. Danach ist es eine Auferstehung in einem wohligen, warmen, von Zartheit umgebenen Gefühl, wo ich mich geborgen und aufgehoben weiss.

Schon faszinierend, festzustellen, dass ein paar Gedanken, die ich aus meinem Erfahrungsfundus krame und nichts kosten, mir einen wunderbaren Moment bescheren oder eben mich in tiefe Traurigkeit und Verzweiflung stürzen können.

Zeitweise fühle ich mich wie auf einer Achterbahn, weiss nicht was hinten, vorne, unten und oben ist und wenn ich glaube zu wissen, was ich schreiben will, ging es so schnell, dass der Gedanke in einem winzigen Moment entflohen ist. Dann stehe ich jeweils da und frage mich, was wollte ich jetzt eigentlich und das Gefühl von „bestellt und nicht abgeholt“ macht sich dann breit. Wenn ich Glück habe, weiss ich es gleich wieder. Blöd ist es manchmal, wenn man mit dem Gedanken einen Gegenstand verbindet, den man holen wollte und es dann später klar wird, was es war, wenn z.B. die Taschentücher in der Handtasche fehlen. Da gucke ich halt einen Augenblick lang etwas dumm drein, wenn mir der Spiegel der Unzulänglichkeit vorgehalten wird, aber darüber sollte man sich nicht zu lange aufhalten finde ich, nicht zu streng sein mit sich, das ist halt menschlich.

Manchmal hört man den Spruch, lass mir in der Zeitung auch noch etwas drin, ich möchte auch noch etwas zum Lesen haben. Das bringt mich zu folgender Überlegung:

Mein Lebensbuch ist noch prall gefüllt, aber man weiss nie, wann es langsam und immer mehr zerfällt. Zuerst fehlen vielleicht nur einige Wörter und später ganze Geschichten.

Natürlich wünscht sich jeder, dass seine Gedanken lange auf seiner Reise des Lebens bei ihm bleiben und ihn eben als diesen bestimmten Menschen mit dieser Geschichte ausmachen.

Verabschiedet sich unsere Gedankenwelt, verabschiedet sich auch unser bisheriges Leben.

Kann den gewohnten Gedanken nicht mehr gefolgt werden, ist der Zugang in dieses Leben kaum mehr möglich und es kommt uns vor, als stünde ein anderer Mensch vor uns.

Aus diesem Grund sollten wir einem lieben Menschen unbedingt wieder einmal sagen, dass wir ihn lieb haben, keine Scheu davor haben es auszusprechen, warum auch, er wird sich ganz bestimmt darüber freuen und es in seinem Herzen abspeichern. Emotionen, die unsere Gefühle berühren, sind wie Konserven und überdauern oft viel länger in unserem Leben als alles andere und wir können immer wieder davon zehren, bis zur Neige. Vorrat zu haben ist immer gut, man weiss nie was passiert!

Öffnet die Augen, blickt mit geschärftem Blick in die Welt, damit aus den Bildern mächtige Gedanken entstehen, die wir wohlwollend verpackt weitergeben können. Mir war nicht bewusst, soviel Macht zu besitzen, aber keine Angst, ich bin ein Gutmensch. Kürzlich wurde ich sogar der Hündin Tess von seinem Meister so vorgestellt, als sie bellte: Ruhig! Weißt, sie ist eine von den Guten! Sie hat es sofort verstanden!

 

Die Gedanken der Macht…..eine andere Geschichte.

 

01.02.2016 © Romy Kappeler   www.romy-kappeler.ch

 

Samichlaus

Samichlaus du liebe Ma, gäll i muess kei Ruete ha, lieber e Tafele Schoggola.

Den ersten Teil des Verses habe ich immer ganz schnell runter geschlungen, der war für mich nicht interessant, die zweite Hälfte um so mehr, denn man freute sich auf die Nüsse, Mandarinen und eben feine Süssigkeiten.

Sami Niggi Näggi hingerem Ofestäggi, gimer Nuss u Bire, de chumeni wieder füre.

Das ist das zweite Versli, das mir noch in Erinnerung geblieben ist und dabei kommt mir immer eine kleine Episode in den Sinn.

Wir sind bei unserer Grossmutter in der grossen Küche, mit dem ebenso grossen Tisch und der Eckbank. Von hier aus sieht man in den Garten und den Schopf. Anscheinend warten wir auf den Samichlaus, denn mein älterer Cousin, der bei der Grossmutter lebt und so einiges anstellt, wenn der Tag lang ist, ruft ganz laut: „Dä söu nume cho, dä Samigüggu“! Da hat er aber den Mund wieder einmal ganz schön voll genommen, eigentlich wie immer.

Plötzlich, wir hören von draussen ein Poltern und Klopfen und es geht nicht lange, tritt er ein, zu uns in die Küche, nachdem die Grossmutter gerufen hat „chume nume ine“. Mit seinem wunderbaren langen roten Mantel, den schwarzen grossen Stiefeln und weissen Bart, den Sack über der Schulter und dem schwarzen Buch in der Hand ist er wirklich eine imposante Erscheinung und ich drücke mich vielleicht ein bisschen mehr an meine Mutter als sonst, aber Angst habe ich keine.

Nun, der Samichlaus will natürlich hören, welche Värsli die lieben Kinder gelernt haben und brav sage ich sie auf und werde reich beschenkt und manchmal hatte es neben Äpfeln, Mandarinen, Nüssen und Schoggi auch noch Sugus dabei. Sofort habe ich natürlich meine umgebundene Schürze hochgehalten, damit der liebe Samichlaus alle die feinen Sachen hineinlegen konnte, denn meine Hände waren zu klein dafür und aus meiner Schürze wurde ein kleiner Sack. Er hat nicht einfach einen fertig gefüllten Sack heraus gezogen, er hat immer wieder hinein gegriffen und geschaut, was er vielleicht noch Leckeres für das liebe Kind hat. Ich habe mich natürlich selbstverständlich artig bedankt.

Nun wäre eigentlich mein Cousin an der Reihe gewesen, aber stimmt, wo ist er eigentlich? Gerade noch vor einem Augenblick hat er sich doch lauthals und recht überheblich über den Samichlaus respektive eben über den Samigüggu, geäussert! Alle fragen sich, wo er denn nun geblieben sei, der könne sich doch nicht in Luft aufgelöst haben.  Wir schauten uns um, sahen aber nur unsere eigenen Schatten im Kerzenschein. Während der Samichlaus geduldig auf das Kind wartet, ruft die Grossmutter ganz laut nach ihm und als das nichts brachte, riefen wir alle nach ihm, vielleicht schrie die Grossmutter zu leise, aber uns  alle zusammen musste er doch hören. Ungläubig sahen wir uns an und lauschten………und da…da….ja da, hörten wie doch etwas schnaufen+, das musste er sein, aber woher kam das?

Endlich fanden wir ihn, wie ein Häufchen Elend sass er zuhinterst unter dem Küchentisch!

Ja, da hatte sich wohl schon sein schlechtes Gewissen bemerkbar gemacht, bevor der Samichlaus das grosse, dicke Buch hervor nahm und dann ganz eindrucksvoll die lange Liste mit den guten und schlechten Taten entfaltete.

Diese Geschichte ereignete sich vor viel mehr als über einem halben Jahrhundert und geändert hat sich eigentlich fast nichts.

 

06.12.2015 © Romy Kappeler   www.romy-kappeler.ch

 

Plan B

 Jeder hat irgendwann mal schon von Plan B gehört. Meine Meinung war, dass es sich um einen Modeausdruck der neueren Generation handelt. Weit gefehlt, ich lese, dass der Plan B eigentlich vor dem ersten Weltkrieg entstanden ist und vom österreichischen Generalstab verfasst wurde für einen eventuellen Krieg nur gegen Serbien und Montenegro und das B für Balkan steht. Ich bin platt, nie und nimmer hätte ich Plan B mit dem Krieg in Verbindung gebracht. 

Da die Lebenserfahrung zeigt, dass ein ursprünglich gefasster Plan sich jederzeit ändern kann - „und zweitens kommt es anders als man denkt“ - ist es eben schon gut wenn man noch einen Plan B aus dem Ärmel zaubern kann.

Ich finde im Alter ist man dafür einerseits besser gewappnet, aber andererseits bekundet man vielleicht trotzdem mehr Mühe mit dem Neuen, vor allem wenn es aus heiterem Himmel kommt.

Mit Plan P für Plötzlich, rechnet man nicht alle Tage, also steht man erst einmal Kopf. Es gilt sich rasch neu zu orientieren um zu entdecken, dass da ein Signal auf Grün steht, das uns auf dem zweiten Gleis freie Fahrt in die  Zukunft anzeigt. Dann heisst es nach kurzem Zögern und Innehalten, volle Kraft voraus!

Bis jetzt ging es immer weiter in meinem Leben, irgendwann, irgendwo, habe ich immer wieder einen Plan B gefunden und realisiert, aber was ist eigentlich, wenn ich bei mir alles durchforste und weit und breit kein solcher in Sicht ist?                           Ja, was ist dann………..? Schwarzes Loch………?

Ah, ich hab’s, nach einer kurzen Denkpause zeigt sich ein Silberstreifen am Horizont!

Ich frage bei anderen Menschen ob sie eine Idee haben, die für mich passt. Wenn alles um einen zusammenbricht, ist es wichtig, dass man nicht vergisst, dass es viele Freunde gibt, die einem von Herzen gern helfen. 

In den Geschäftsbriefen schrieb ich oft einen Satz den ich heute wieder einmal benutzen möchte für meine lieben Freunde und Mitmenschen: 

„Mit bestem Dank zum voraus“!  

    

 Romy Kappeler, 05.Oktober 2015 © www.romy-kappeler.ch 

 

Einfach Liebe

Ich stehe vor dem Billettschalter am Bahnhof Burgdorf und anstatt eine Fahrkarte „Einfach Bern" oder „Einfach Basel", löse ich heute „Einfach Liebe".

Wo schickt mich der Bahnbeamte hin, in welche Richtung? Mich packt die Neugierde. Vielleicht gibt es die Ortschaft Liebe und ich weiss noch nichts davon.

Wo wohnen die Lieberer und die Lieberinnen. Was sind das für Wesen? Leben sie auf einem anderen Stern? Vielleicht sind die lieben Menschen auf unserer Erde die Nachkommen von diesen Lieberern.

Wenn man genau hinschaut, entdecken wir sie sicher, sie haben das Herz am rechten Fleck und ihre Augen strahlen ein Glitzern aus und ihr Mund sendet ein Lächeln.

Solche Menschen gibt es, man muss sie nur erkennen, da bin ich mir sicher und deshalb müssen wir mit offenem Blick und offenem Herzen durch die Welt gehen und die Arme weit öffnen, wenn sie vor uns stehen.

Ein Feld der Liebe gibt es bereits, das Liebefeld. Mich würde interessieren, was das für Bürger waren, die diesem Stück Erde diesen Namen gaben und warum. Nichts geschieht ohne Grund, oder?

Auch ein Fluss der den Namen „Liebe" trägt wäre schön, denn die Liebe muss fliessen und sich verteilen. Stellt euch mal vor, wie es wäre, Früchte zu essen, die an einem Baum gewachsen sind, dem man vom Liebeswasser zu den Wurzeln geschüttet hat. Die müssen unheimlich süss, aromatisch und zart-feurig schmecken.

Wenn wir hier in Burgdorf anstatt an der Emme, an der Liebe wohnen würden, hätten wir nicht das feine Aemme-Bier, dann hätten wir die magische Burgdorfer-Liebe. Das wäre doch ganz etwas anderes ein solches Bier mit Freunden zu trinken, da wäre doch die Liebe Programm in unserer Stadt!

Durch all diese herrlichen Worte, die sich um die Liebe drehen, fühle ich mich geliebt und sage euch tschüss, ich bin, wo immer das auf dieser Erde gerade ist,

In Liebe

Eure Romy

www.romy-kappeler.ch © 05.Jan.2015

 

You can get it, if you really want!

 

Uiii, dieses Mal haben wir einen englischen Titel als Thema, und der sagt mir „Du kannst es schaffen, wenn du wirklich willst“.

 

Das sagt sich so leicht, aber Halt, zuerst muss ich doch wissen, was ich eigentlich schaffen will. Das ist es doch, man ist oft sehr unschlüssig, und so lange das Ziel mit dem wirklichen Wollen in seiner ganzen Grösse fehlt, wird es nichts. Das Vorspiel ist wichtig, es muss zuerst alles parat sein, bevor das Hauptspiel eingeläutet werden kann.

Doch, ich will es, aber ich frage mich, bei einer Skala von eins bis zehn, wo stehe ich jetzt in diesem Moment. Vielleicht bei fünf, ja was ist, wo stehe ich wirklich? Ich sehe schon, es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, das Ganze muss noch wachsen.

Ganz ungeduldig frage ich mich, wann ist er denn, der richtige Zeitpunkt, kann mir das denn niemand sagen? Geht es euch nicht auch so, ihr tragt lange einen Gedanken mit euch rum, und plötzlich: Peng…ist es der richtige Moment, und dann liegt da der rote Teppich für den ersten Schritt zu „You can get it, if you really want“.

Da kommt auch gleich der Satz nach: „Der Weg ist das Ziel“.

Wie so oft braucht es eben zuerst ein Rezept mit vielen guten Zutaten für ein exzellentes Gelingen von was auch immer.

Um ein Gedicht zu schreiben, brauche ich z. B. viele Gedanken und Fantasie, ein Blatt Papier, einen Schreibstift, einen Stuhl und einen Tisch, damit ich mich entspannt hinsetzen kann, ohne Rückenschmerzen und Kopfweh zu bekommen, und viel Ruhe, um die Gedanken zu sortieren, bevor ich sie säe. Wenn ich nur in meinen Gedanken schwelge, ohne ein Werkzeug und die richtige Umgebung, dann passiert noch gar nichts. Es braucht den ersten Schritt auf dem roten Teppich, aber dann sollte man Schritt um Schritt weiter gehen und immer weiter, nur so kommen wir irgend einmal ans Ziel.

Das Leben ist nicht Stehenbleiben, das Leben ist Gehen, immer und immer wieder, ewig.

Mit dem klaren Ziel vor Augen, aber mit vielen Umwegen, fängt man an zu zweifeln ob man es irgendwann noch schafft.

Never give up!

You can get it, if you really want!

 

03.Nov.2014 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch

Von Zeit zu Zeit

Von Zeit zu Zeit ist es wieder an der Zeit,

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Hab ich recht?

Fang nochmals von vorne an, denn nun haben sich deine Gedanken gesetzt und du kannst sie zwischen den Zeilen lesen!

03.Juni 2014 © Romy Kappeler  www.romy-kappeler.ch

„Es ist eine nichtswürdige Liebe, die keine Bedenken trägt, ihren Gegenstand der Verachtung auszusetzen." Gotthold Ephraim Lessing 1729 – 1781 deutscher Schriftsteller, Kritiker und Philosoph der Aufklärung.

Quelle: „Minna von Barnhelm" 1763

Nach 250 Jahren setzen sich Menschen mit diesem Text auseinander, was sich der werte Herr Lessing wohl kaum vorgestellt hat.

Man muss es einige Male lesen um diese 250-jährigen Gedanken richtig verstehen und einordnen zu können, respektive, man kann es wenigstens versuchen.

Nichtswürdige Liebe, eine Liebe ohne Würde, was verstehe ich, heute im Jahr 2013 überhaupt darunter und was andere? Da das Wort Würde mit dem Wort Wert verwandt ist, würde ich sagen eine wertlose Liebe. Aber da taucht schon die nächste Frage auf, was ist eine wertlose Liebe und Lessing gibt mir die Antwort - diese Liebe wird bedenkenlos der Verachtung ausgesetzt! Aha………..so ist das also!

Ich frage mich, hat er recht?

Einige Bilder gehen mir durch den Kopf…

Eine liebende Frau, auf dem Boden sitzend weint und der von ihr geliebte Mann lacht höhnisch vor ihr stehend auf sie hinunter, denn für ihn, was unschwer zu erkennen ist, ist diese Liebe wertlos, er hat nur Verachtung für sie und ihre Liebe zu ihm.

Gibt es eine nichtswürdige Liebe beider Partner in einer Partnerschaft und wie fühlt sich das an? Ist es eine, wie wir heute sagen würden, respektlose Beziehung?

Da stellt sich mir die Grundsatzfrage, kann echte, aus tiefstem Herzen empfundene Liebe überhaupt nichtswürdig sein?

Mich würde interessieren, wie die Menschen damals Lessing’s Worte empfunden und gedeutet haben, in einem ganz anderen Umfeld als heute. Um seine Worte richtig verstehen zu können, müsste ich mich mit der damaligen Lebensweise auseinandersetzen.

Diese Aphorisme von Lessing wird mich noch einige Gedanken kosten.

Eigentlich hatte ich zuerst gar keine Freude mich mit Lessing zu beschäftigen, mit so altem Zeug! Das alte Zeug hat aber einiges in mir aufgewühlt und ich bin ständig am abändern und ergänzen meines Berichts. Ich werde mir mit Freude neue Gedanken über die Liebe machen.

Ich lese gerade das heutige Migros-Magazin, „Unlimitierte Liebe – Polyamor"!

Zu dem alten Zeugs gesellt sich neues Zeugs und dass es da einem zwischendurch ein bisschen schwindlig wird, ist kaum verwunderlich.

Es ist als würden meine Hirnströme nicht nur elektrische Impulse geben sondern feurige Lava transportieren ob der vielen brennenden Gedanken, denn die Liebe ob würdig oder nichtswürdig ist etwas vom Schwierigsten überhaupt zu überdenken und zu erklären, aber es lohnt sich immer, darüber nachzudenken, egal wie es rauskommt. Oft sind gerade die tiefsten Gefühle der Liebe kaum in Worte zu fassen. Wenn wir sprachlos sind, haben wir aber glücklicherweise immer noch die Möglichkeit ein Lächeln zu senden. J

Romy Kappeler © 01.07.2013 www.romy-kappeler.ch

 

Schneeglöggli

Mini Schneeglöggli, ja, die si öppis ganz bsungers! Das isch nämli e so, die begleite mi scho syt minere Chindheit dürs Läbe und i wett se uf ke Fall misse!

Eigentlech isch so äs Schneeglöggli jo nid zum Aesse, das heisst, mi cha nid überläbe mit dene weme Hunger hett, u doch tüe si mine Ouge guet u si schlüffe de fascht unbemerkt i mi Körper ine u füettere mini Seeu.

I chas aube schier nid erwarte, dass si wider füreluege us dr Ärde, si si nämli wie Fründe für mi, die gseht me ou nid immer, aber si si immer für mi do. So isches ou mit mine Schneeglöggli. Si si da, ir Ärde u i mim Innere, i gschpüre e Verbundeheit, wo mi ärdet, mir Bode git unger de Füess.

Grad geschter am Morge hani Usschou ghaute im Bandeli vor em Huus, u woni gseh ha, dass si scho füregüggele, het mis Härz a vo gümperle wie i minere Chindheit.

Dert woni bi uufgwachse, hetts i dr grosse  Hoschtet ganz zungerscht, bevors de dr Hang abe gange isch, e riesiggrosse Boumnussboum gha. Gäge mi aus chlyses Meiteli isch dä Boum no vieu grösser i Erschinig träte, u a mim gschützte Sitzplätzli unger däm starke Boum hets äbe die zarte, für mi wunderschöne Schneeglöggli gha, wo mi hei lo tröime! Weni mi i Gedanke dert häre setze, füehle mi no hüt wou u geborge, u i bi froh, so äs schöns Plätzli i mim Härze dörfe ds ha, u i hoffe, dass mir das nie abhande chunnt.

Heit dr scho emou so äs Schneeglöggli ir Hand gha u i auer Rueh betrachtet u ganz fiin über die zarte Blüeteblettli gschtrichlet mit däm unschuldige Wiss, i chanech säge, do geit mis Härz wiit uf! Probierits emou, de wüsster, vo was i rede.

U de isch do nid nume das Bild vo mim schöne Plätzli, nenei, da chunnt mir immer dä fröidig Momänt i Sinn, denn die Schneeglöggli bedüte ou, das äs warm wird, dr Früehlig chunnt u d’Sunne schiint, u das me ändlech wieder cha dusse schpiele, seiligumpe u umeschpringe, Chnöisocke aalege, äs wiiters Gfüehl vo Freiheit! U zu gueter Letscht hett me de äbe o gwüsst, dass der Oschterhas nümme wiit cha sy! Dir gloub its nid, mi Oschterhas het einisch bim Liechtschalter i üsere Schtube e Schtueu häre grütscht, wüu är schüsch nid hätt ufemöge für ds Liecht adszünde, är hett jo müesse luege woner mis Oschternäschtli wott verstecke, u är hett sogar ufem Schtueu ä chli Miesch verlore, vo sine Pfote, woner drufghüpft isch, jaja so isch das gsy! I ha mis Näschtli de gfunge, im Bachofe, wie är das doch rächt schwäre Tööri ufbracht het, weis i bis hüt nid, aber i bi froh gsy, dass mini Muetter nid grad öppis im Bachofe het wöue bache u öppe no vorgheizt hätt, steuit öich vor, was de passiert wär, si hett jo nid chönne wüsse, das mi Schoggihas u au di feine Sache dert inne sy!

Churz drufabe het de d Susi, äs Ching us dr Nachbarschaft, wo haut es Johr euter isch gsy, zu mir gseit „hä, äs git gar ke Oschterhas", das hani natürli nid sofort gloubt, schliesslech hani doch au die Bewiise gha, u i bi de zu minere Muetter gange u ha se gfrogt, u si het mi de haut wou oder übu ufklärt. Aber hütt weis i, i cha gloube was i wott, und i weiss, die nächschti Oschtere chunnt bestimmt, ob mit oder ohni Oschterhas!

;-) In diesem Sinne wünsche ich schon jetzt euch allen frohe Ostern!

Romy Kappeler © 03.03.13 www.romy-kappeler.ch

 

 

Am Tag danach...

Steige ich wie Phönix aus der Asche oder bin ein Häufchen Elend…

Ich kann wählen, mich entscheiden, kann ich das?

Ich probiere es aus und will erleben, wie es sich anfühlt.

Ducke mich, kauere mich auf den Boden, mein Blick gesenkt, starrend auf den grauen, kalten Boden. Tränen fliessen ungehemmt aus mir heraus, es ist als würden sie mich weit weg tragen vom wirklichen Leben und doch spüre ich in diesem Moment das ganze Sein in mir. Da mein Blick nur das Grau des Bodens erspäht und mich die Tränen wie durch das Rauschen eines Wasserfalls von der Aussenwelt trennt, bin ich gezwungen, tief in mich einzutauchen, um zu Sehen, zu Hören und zu Fühlen.

Jetzt ist es wichtig, dass meine Bausteine, die ich bisher in meinem Leben gesammelt habe, stark genug sind für ein gutes Fundament, auf dem ich meine Burg bauen kann. Es ist wie Blaubeeren sammeln im Wald, jede einzelne nährt, stärkt und erhält mich gesund obwohl sie nur ganz klein sind.

Jetzt am Tag danach, kommt es darauf an ob ich eine gute Sammlung angelegt habe, denn auf Mist kann ich keine stabile Burg für mich errichten. Es stellt sich die Frage, habe ich genug starke Bausteine um wenigstens ein stabiles Fundament zu errichten oder bin ich noch nicht so weit.

Heute wird es sich zeigen ob ich wie Phönix aus der Asche steige und gestärkt in den neuen Tag hinein gehe oder im Sumpf untergehe.

Manchmal muss man im Leben mehrmals bei Null wieder anfangen. Alles nicht halb so schlimm, wenn man vorher gelernt hat, wie es geht gute Bausteine zu sammeln, ungleich schwerer ist es, wenn man bisher nur mistige, stinkende, faule oder fremde Bausteine gesammelt hat, ja, dann muss man zuerst umdenken, umlernen, sich umschulen…das kann in jedem Alter passieren und kann nie zu spät sein! Hauptsache es passiert!

 

Ich steige wie Phönix aus der Asche, strecke die Arme hoch in die Luft, steige auf meine Zehenspitzen, den Blick himmelwärts gerichtet, als wollte ich ihn berühren. Mein Rücken gerade aufgerichtet und stark, nichts mehr eingeklemmt, das mich hindert aufrecht zu gehen. Es tat gut, zuerst in sich zu gehen und den Blick nach innen zu richten, denn nun ist mein Kopf frei um die Schönheit der Welt zu erfassen und in die Natur einzutauchen. Mein Fundament hält, es trägt mich und so kann ich erhobenen Hauptes durch die Welt gehen, ohne mich zu schämen. Ich darf den Menschen, die mir begegnen in die Augen sehen ohne mit dem Blick flüchten zu müssen, verzweifelt suchend, wohin damit. Mir werden offene, neugierige Blicke geschenkt mit einem wohlwollenden Lächeln. In diesem Moment werde ich angenommen und nicht abgestossen. Ich darf sein, darf mich geben wie ich bin, denn man spürt die Wohlgesinnung und fühlt sich darin aufgehoben und getragen.

Das Getragensein von einem zum anderen, heisst Leben. Es gibt Menschen die lassen einem fallen, aber durch ein gutes Fundament werden wir aufgefangen und können schon bald wieder auf den Zug aufspringen, der uns Richtung Paradies fährt, immer weiter…...

Gestern war vor heute, heute ist der Tag danach…..und die Sonne ist aufgegangen, scheint auf mein Haupt und wärmt meine Seele!

Romy Kappeler © 01.Juli 2012   

 

Thema F, wie Fuchs, Furztüten (Synonym für Schlafsack), fuchsteufelswild, Flasche oder...????

Mir luege mou, was süsch no füre chunnt! Hey, das isch richtig spannend, me weiss nie was sech do no aues zeigt...wow, i bi ja so gspannt u gwungerig, ja, gwungerig uf mi sälber!

Do hett nämlich eini vo üs so ne Furz gha, üs füre März ds'Thema F ufzhalse! U we me de dra dänkt, dass mö, nenei, nid ig, natürli dr Mö, no öppis zu däm Thema sött schriibe, hett me ke ruhigi Minute meh, äs trolet eim so viu im Chopf umenang, dass es richtig polteret!

Äs geit los, i mim Hingerstübli, dr Mö suecht aues wo mit F afoht u dir sicher o aui kennet, wie zum Biispiel:

Friede, Freude, Freierkuchen ... ;-)

Furztüte, das sig schiins e Schlafsack, aber i muess säge, i füehle mi im Moment eher wie ne Furztüte, bi so viu Fürz wo mir hei, anstatt als Schriibzirklerin. Weni zwar a ds'letschere Wort dänke u a mini Chindheitserinnerige, woni mit em Zirkel e huffe Chreis zeichnet ha, bis sy äs schöns Bild gäh hei, füehle mi ou bi däm Wort deheim, äs chreislet ganz schön!

Aha, iz hani auso d'Lösig zu mim Schwindel!! Weni mi nämli is Bett lege u wott schloffe, geit das nämli nid, sobald i mi uf die falschi Siite schlah, wird's mir furchtbar schwindlig u trümmlig, äs dräit sech aues, u i füehle mi, wie ne Heitischturm im Glas u äs wird mir grüslig schlächt! Hesch gseh, was passiert, weme sech im Läbe uf die falschi Siite schlaht? Das isch no nie gsung gsy u wiu guet überleit sy!

I finges glych no interessant, sech mit däm Äff ydslah, das setzt aui die F frei wo i eim sy, ou d'Fürz, was für ne Wohltat, so viu Fürz uf einisch chönne use ds'lah....aaaaahhhhhh, das bedütet richtig Freiheit u i wär mit däm bsungere F wo Fortsetzig heisst, eigentlich glücklich, jojo, mit däm Äff bini no lang nid fertig......Komisch, i steue o grad fescht d'Bläiige sy wäg! Was wott me sech doch da immer so ufbläiie.... lo go lo, lo go lo, heisst d'Devise! Auso stosse mr a uf d'Gsundheit u lö die aute Fürz lo fahre u warte uf die viile, guete nöie Fürz....lach oder wie me i dr hütige Zyt o schriibt *lol** (Laughing Out Loud"/"Lots Of Laughing"="Lautes Lachen"/"Viel Lachen").

Burgdorf, Di.06.03.2012 © * Schreibzirklerin Romy Kappeler *

 

Vollmond 

Lieber Vollmond

Du bist so weit weg und doch bist du mir so nah. Du stehst heute in voller Grösse am Himmel, leuchtest mir den Weg in dieser stillen, warmen Nacht. Du hast es heute gut, du wirst von der Sonne regelrecht angelacht, deshalb strahlst du so.

Hier auf der Erde ist es nicht anders, wenn mich ein lieber Mensch mit seinem reinen, grossen Herzen anlacht, strahle auch ich in vollem Glanz! Ich geniesse diese Nacht, fühle mich aufgehoben und getragen von deinen Lichtstrahlen, wohin ich auch gehe, du begleitest mich, einmal lugst du ganz keck zwischen den Tannenspitzen durch, hinter einem Kirchturm hervor und dann wieder hüpfst du über das Wasser. Es ist wie ein Katz- und Maus-Spiel, ich suche dich und du mich!

In dieser hellen Nacht kann ich mich nicht verirren, du begleitest mich auf Schritt und Tritt und immer wieder schau ich zu dir hoch, du hast meine volle Bewunderung.

Die Einsamkeit hat keinen Platz in meinem Herzen, denn es ist gefüllt mit herzlichem Lachen, lieben Worten meiner Freunde und um mich herum und über mir das tragende Licht des Vollmondes, ein Gefühl des Aufgehobenseins und Schwebens.

In dieser Geborgenheit ist es ein Leichtes, sich schlafen zu legen, wunderschön träumend in den nächsten Morgen zu gleiten.

Solltest du dich mal hinter einer grossen Wolke verstecken, denn ich weiss, du liebst ab und zu das Versteckspiel, dann denke ich einfach, auch Freunde kann man nicht immer sehen und doch sind sie immer für mich da! 

Rosmarie Kappeler © 04.Juni 2012   

 

Geister 

Geister wo seid ihr?  Ich versuche es mal mit einem Glas Rotwein, denn es heisst: Die Wahrheit liegt im Geist des Weines! Das bedeutet, dass der Wein einen Geist besitzt. Also lasst uns suchen, ich brauche heute unbedingt einen Geist, unser heutiges Thema sind die Geister.

Genüsslich schlürfe ich einen Schluck Rotwein und denke darüber nach, wo er sich wohl verstecken könnte!

Ich warte darauf, dass etwas passiert! Ein Schluck ist wohl noch zuwenig, vielleicht muss ich das Glas zuerst leer trinken, vielleicht ist das ein schwerer Geist und er sitzt zuunterst im Glas. 

Ich schaue auf den Boden des Glases, halte es gegen das Licht, aber es ist immer noch nichts zu sehen! Einfach nichts und eine Leere macht sich auch in mir breit.

Ich stelle das leere Glas auf den Tisch, mache es mir gemütlich auf der Couch um nochmals nachzudenken. Könnte es sein, dass der Geist nicht mehr im Glas sitzt, weil ich ihn mit dem Wein getrunken habe und er jetzt in meinem Bauch sitzt? 

Also, ich sehe schon, es bleibt mir nichts anderes übrig, als weiter zu trinken um den Geist zu finden! Der Wein schmeckt mir sehr gut und so ist es kein Muss mir noch einen und noch einen zu genehmigen, bis die Flasche leer ist. 

Inzwischen bin ich ein bisschen müde geworden, deshalb sitze ich nicht mehr, sondern liege und eine wohlige Wärme macht sich in mir breit. 

Plötzlich fühle ich mich geistreich!

Anscheinend habe ich nicht nur den Weingeist, sondern auch noch gleich den Flaschengeist gefunden und auch der macht es sich gemütlich in meinem Bauch. Es rumpelt als würden die zwei einen Freudentanz aufführen. Es scheinen freundliche, lustige Geister zu sein, fühle ich mich doch wohl, als könnte ich fliegen. Es geht nichts über einen guten Geist in einem gesunden Körper!

Danke liebe Geister, dass ihr euch so schnell offenbart habt, nicht auszudenken was geschehen wäre, wenn ich keinen einzigen gefunden hätte!

Ich hatte riesiges Glück, dass ich auf so positive Geister gestossen bin, ich glaube, die behalte ich noch eine Weile, fühle mich wohl mit ihnen, das Bauchgefühl stimmt.

Wenn ich das nächste Mal mit meinen Freunden mit einem Glas Rotwein anstosse, werde ich ihnen noch tiefer in die Augen schauen, vielleicht treffen sich dabei unsere Geister! 

Ein fröhliches und geistreiches Prosit! 

Romy Kappeler © 07.05.2012

 

Träume sind Schäume – Schäume sind Träume

Burgdorfer Weizenbier Traum

Der Frühling ist da, welch eine Freude, und mit ihm das frisch gebraute Burgdorfer Weizenbier und Sonne.

Ich setze mich an den Holztisch, auf der grossen, gemütlichen Restaurant-Terrasse, um mich herum Menschen, die genau so erfreut sind von den ersten warmen Sonnenstrahlen wie ich. Bäume und Sträucher zeigen die ersten Knospen, der Frühlingsbeweis. Ich bestelle ein Weizenbier und kann es kaum erwarten, bis mir der Kellner das feine Bier hinstellt und ich den ersten Schluck, ein Stückchen Heimat, geniessen kann – mein Burgdorfer Bier!

Es mundet hervorragend, mein Geschmackssinn ist in diesem Moment hochsensibel und erkennt ganz schwach das Bananenaroma auf der Zunge. Ich schliesse die Augen, mmmhhh….welch ein Genuss, und ich sehe die Bananen, schön, gelb und gesund! Ich denke lächelnd und mit einem Augenzwinkern: Jeder sollte zweimal am Tag Früchte essen oder trinken! Ich atme tief durch nach diesem Genuss, und öffne die Augen! Ich blicke in den Bierschaum, die Bläschen widerspiegeln alle Farben des Burgdofer-Himmels, aber die Bananen sehe ich nirgendwo mehr, sie haben sich verflüchtigt und wieder diskret ins Bier zurückgezogen.

Es lässt sich so herrlich träumen mit einem genüsslichen Schluck Bier und einem tiefen Blick in diesen zarten Schaum. Schon begeben sich meine Gedanken auf die nächste Reise, im Frühlingswind, der leise um die Ecke weht. Die Leute um mich lachen, laufen umher, setzen sich, aber meine Wahrnehmung ist leicht schwebend, denn ich bin ja am Träumen.

Ich geniesse mein Dasein, meine Heimat, welch wunderschöne Erholung.

Der Schaum mit den schönen Spiegelbildern ist weg, aber der strahlende Himmel über mir ist noch da und lädt mich ein, einen Spaziergang der schönen Emme entlang unter die Füsse zu nehmen und nochmals meinen fantasievollen Gedanken freien Lauf zu lassen.

Morgen geniesse ich meine Heimat wieder von Neuem und nenne es ab heute heimaten! Wir wollen heimaten mit Burgdorfer Bier, tönt doch gut, für das sich wohl- und zu Hause fühlen!

Träume sind Schäume und lösen sich in nichts auf, aber sie machen das Leben traumhaft schön!

Schäume sind Träume, Prost Burgdorfer Bier!

 

01.04.12 © Romy Kappeler

Meine neue Wort-Kreation heisst: heimaten!

 

 

Mord im BZ-Zug

Zuerst glotzen die Passagiere den Polizisten an, können nicht so recht glauben, was sie soeben gehört haben. Sprachlosigkeit! Irgendwie müssen sich diese unglaublichen Worte zuerst setzen in ihren Köpfen, bevor sie begriffen werden können. Viele dachten eigentlich an einen technischen Defekt, und jetzt soll der Lokführer tot in seinem Führerstand liegen? Einfach nicht zu fassen! Da alle warten müssen, machen sie das Beste aus der Situation, kramen Getränke, Snacks, Früchte, Sandwichs hervor, eben alles, was Handtasche, Aktenmappe oder Rucksack so hergeben. Genüsslich und gedankenverloren saugen die einen an ihrer Plastikflasche, die anderen knabbern an irgend etwas herum. Eigentlich gestaltet sich das ganze wie ein Frühschoppen, ausser dass die begleitende Musik fehlt, sie wird ersetzt durch das Geschrei der unruhigen Kinder.

Eine Frau schneidet mit dem roten Schweizer Taschenmesser eine Scheibe Brot ab. Ihr Nachbar fragt, ob er sich für einen kurzen Moment das Messer ausleihen kann, um eine Wurst zu pellen. Sie gibt es ihm, aber sie denkt: Jeder richtige Mann trägt sein eigenes Taschenmesser auf sich!

Inzwischen untersuchen die Krimalbeamten den Fall und versuchen den Tathergang zu rekonstruieren. Vieles ist noch unklar und gibt Rätsel auf, wie zum Beispiel das mit Lippenstift gemalte BZ auf dem Fenster und der rote Kussmund auf der Stirn des Opfers. Was soll das bloss bedeuten? Einer der Polizisten kommt auf die Idee, die heutige BZ auf etwaige Hinweise zu überprüfen. Siehe da: Die Todesanzeige für den Lokführer ist in der heutigen Ausgabe zu lesen…also ein geplanter Mord!

Alle am Tatort herumliegenden Gegenstände werden sorgfältig registriert und fotografiert, auch das am Boden liegende Taschenmesser, das dem Lokführer wohl aus der Tasche gefallen ist, als er erwürgt wurde. Zum Abschluss der Beweisaufnahme am Tatort, und bevor die Leiche abtransportiert wird, werden auch sämtliche Gegenstände aus den Kleidern des Toten aufgelistet.

Nanu, was ist das denn, sagt ein Beamter, warum hat der Lokführer zwei Taschenmesser, eines in der Hosentasche und eines auf dem Boden? Alle schauen sich verblüfft an – keiner trägt zwei Taschenmesser auf sich! Der Täter muss es verloren haben! Sofort werden zuerst alle Männer kontrolliert, sie müssen ihre Taschen leeren. Die Polizisten wissen, dass nicht jeder Mann ein Taschenmesser auf sich trägt, aber so können zumindest ein paar bestimmt Unschuldige aussortiert werden. Oder hätten sie vielleicht zuerst alle Frauen kontrollieren sollen, denn da war ja noch diese Schrift auf dem Fenster und dieser rote Kussmund auf der Stirn des Toten, mit einem Lippenstift angebracht. Nun, irgendwo müssen sie anfangen mit der Untersuchung, und ein aufmerksamer Polizist stellt fest, dass ein grosser stämmiger Mann einen Lippenstift dabei hat, aber keine weibliche Begleitung. Der Mann bricht zusammen, er gesteht: Er hat aus Eifersucht gehandelt, der Lokführer war der Liebhaber seiner Frau. Der rote Kussmund auf der Stirn des Toten sollte der symbolische Abschiedskuss der Frau darstellen. Für den restlichen Wurstzipfel braucht er nun kein Taschenmesser mehr, den kann er auch so essen, auf dem Weg ins Gefängnis.

17.03.2012 © Autorin Romy Kappeler

GEDICHTE

Fliegen

Am Burgdorfer Aemmestrand

Da setz ich mich hin

Schau auf das Wasser

Die Flugreise beginnt

 

All meine Gedanken

Aus vielen Träumen

Springen ins Wasser

Sehen aus wie bunte Perlen

 

Schön sehen sie aus

Edel glitzernd im Fluss

Sie drehen und hüpfen umher

Schaut alle mal her

 

Eine Mandarin-Ente

Selber im farbigen Federkleid

Entdeckt sie rasch

Schwimmt ihnen nach

 

Die Gedankenperlen lassen

Sich nicht von jedem schlucken

Aber hier kann man sich vergucken

Die Schönheit fasziniert

 

Sie lassen sich fangen

Und freuen sich ungemein

Die neue Welt besiegen

Mit der Ente im Fliegen

24.04.2016 © Romy Kappeler

 

Frühlingswonne

Der Frühling ist gekommen, beschert viel Glück und Wonne.

Blühende Blumen farbenprächtig, erquicken unser Wohlbefinden mächtig.

Lebendig wir erfahren die Natur, öffnet alle Türen nur.

Sonnenstrahlen fluten durch die Räume, Frühling beschert uns viele schöne Träume.

 Romy Kappeler 07.04.2015 ©

Koffer

 

Sobald meine Gedanken um den Koffer kreisen,

kommt auch der Wunsch, bald zu verreisen.

Aber in welche Richtung soll es gehen,

ich hab doch da im Prospekt was gesehen.

 

Ich blättere hin und blättere her,

die Entscheidung fällt mir doch recht schwer.

Vielleicht eine Reise in die Berge,

zu Schneewittchen und den sieben Zwergen.

 

Das Schloss Burgdorf wär' zu Fuss zu schaffen,

vielleicht ist Dornröschen dort oben am Schlafen.

Doch bald wird es geweckt,

die Jugendherberge ist das neuste Projekt.

 

Koffer in allen Variationen

sind unterwegs zu vielen Stationen.

Zu und von der Arbeit nach Bern,

das machen die Leute jeweils recht gern.

 

Einmal hin und einmal her,

rundherum das ist nicht schwer.

Ich habe mich für den besten Ort entschieden,

drum bin ich auf Balkonien geblieben.

 

Lieber Koffer du darfst nicht böse sein,

dieses Jahr bleiben wir daheim.

In der Fantasie träumen wir von einer schönen Reise,

heut Abend aber sag ich gut Nacht, ganz leise.

 

09.August 2015 © Romy Kappeler  www.romy-kappeler.ch

 

 

Das „Du"

Bei Jugend oder Sympathie,

da fehlt das „Du" natürlich nie.

In andern Fällen, denk’ daran,

mit Anstand und mit Stil fang’s an:

Ist dein Entschluss zum „Du" gefasst,

frag erst den anderen, ob’s ihm passt -

denn eines ist ja wohl bekannt,

nicht jeder wird gern „Du" genannt!

Hast du jedoch dies Ziel erreicht,

so nimm das „Du" nicht allzu leicht;

denn diese Silbe hat nur Wert,

wenn sie die Achtung mit sich trägt.

Schenk nun das „Du" mit viel Verstand,

betrachte es als Freundschaftspfand!

Geschrieben von meinem Sohn Geri

(© Romy Kappeler 23.07.13)

 

Ein Freund

Eine Freundin

Du gehst mit leisen Schritten auf mein Herz zu,

erfüllst mich auf diesem Weg mit viel Freude,

bis du eines Tages das Tor zu meinem Herzen erreichst

und den goldenen Schlüssel dazu gefunden hast!

Du öffnest mein Herz und ich heisse dich herzlich Willkommen!

Umarme dich, küsse dich und unsere Freundschaft

ist auf ewig besiegelt!

Du bist mein Freund!

Du bist meine Freundin!

Romy Kappeler © 06.01.2011

 

Textfeld: www.rom-kappeler.ch

SONNENGOLD DES MORGENS

Ein neuer Tag erwacht
Am Horizont die Sonne
Vorbei ist die Nacht
Welch eine Wonne

Das Leben beginnt
Im Sonnengold des Morgens
Langsam die Zeit verrinnt
Verdrängt alle Sorgen

Voller Liebe und Kraft
Ein kühler Wind umweht
Der Traum sich bemerkbar macht
Böse Gedanken verweht

Im Angesicht der Natur
Voller Staunen geniessen
Die starken Gefühle pur
Wellen der Seele fliessen.

Sonnenaufgang Aug. 1997 
©

Romy Kappeler

   

GEDICHT UND  KUNST  VON  ROMY  KAPPELER  EINE  FEINE  MISCHUNG

 

     Meine Schmetterlinge

  ...soll ich sie überhaupt fliegen lassen
  ...darf ich sie überhaupt daran hindern zu fliegen
  ...was ist, wenn sie sich verfliegen
  ...es werden immer mehr, bunt in allen Farben
  ...wo wollen sie hin
  ...die Sonne scheint, das Flattern wird stärker, es kitzelt
  ...die Bewunderung für ihre Schönheit überträgt sich auf mich
  ...ich sehe die Welt mit anderen Augen
  ...heller, farbenfroher, leichter
  ...fliegt
  ...zu den schönsten Blumen
  ...zu mir zurück

  ...ich bin verliebt

         Written by Romy Kappeler 2004 ©

 


 

 

Ohne Dein Lächeln ist meine Welt leer

 Meine ganzen Gedanken der Liebe
fliegen mehrmals rund um die Welt,
so unendlich viele sind es, ohne Ende.
 

Ich erzähle allen Sternen von meinem Glück,
und sie antworten mit dem schönsten Sternenglanz.
Schaut hinauf zu den Sternen und das
Glitzern wird sich in eure Augen legen.
 

Die Welt und ich fühlen das Glück der Unendlichkeit.
Geben wir das Leuchten der Augen mit einem Lächeln weiter,
und wir werden fliegen lernen und nie mehr allein sein.
 

Lächle, und ich lächle zurück. 

Written by Romy Kappeler 2001 ©

 

Dieses Gedicht wurde von der FRANKFURTER BIBLIOTHEK aufgenommen und veröffentlicht im Buch

 "DAS NEUE GEDICHT" 2011

Wahrheit

Ich verlasse die Lüge um mich auf die Wahrheit zu verlassen!

Written by Romy Kappeler ©

 

Die Wahrheit

Jede schlechte Wahrheit ist besser als eine gute Lüge!

Written by Romy Kappeler 2007 ©

 

Frauen sind schön...

Frauen sind schön......, Männer beschönigen!

Written by Romy Kappeler ©

 

Herbst

Herb.....bsssst!

Written by Romy Kappeler 2010 ©

 

 

 

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