von Romy Kappeler
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.35 Fremdwörter Am Stammtisch 05.12.2021
Geschafft! Heute stelle ich gerade fest, dass mein Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Ich durfte nämlich meine ersten Flaschen Wein Burdlefer Cuvée 5 dl abholen. Normalerweise denke ich nicht gross über mein Alter nach, denn es ist, wie es ist. Aber als ich im Jahr 2020 erstmals las, dass es in Burgdorf einen Weinberg geben soll, mit einem feinen Burdlefer-Wy, war mein Interesse geweckt. Aber ich fing auch an, auszurechnen, wie alt ich wohl sein würde, wenn die ersten Weinflaschen da sind. Der zweite Gedanke kam auch schon hinterher: «Ob ich das noch erleben darf?». Ich fand das eine so tolle Sache, dass ich spontan eine Anmeldung als Genossenschafterin auf den Weg schickte, mit der Hoffnung, dass ich angenommen werde, Alter hin oder her. Es ging nicht lange und ich wurde aufgenommen. «Bingo!» Ich bin dabei. Natürlich hatte ich nicht gross eine Ahnung von Weinbau. Aber nun las ich die Ratschläge auf der Homepage vom Burdlefer-Wy und schaute mir die Videos an – es gab viel zu lernen. Gerade das reizte mich auch! Der Besuch in Oberhofen, wo unser Wein gekeltert wird, war sehr aufschlussreich und interessant.
Unsere drei Traubensorten Solaris (weiss), Divico (rot) und Muscaris (weiss) wachsen nun also beim Inneren Sommerhaus. Immer wieder geht mein Blick aus meiner Wohnung in diese Richtung, vor allem, wenn das Wetter Kapriolen macht. Die Hagelnetze sind montiert, aber es gibt ja auch noch andere Bedrohungen, wie zum Beispiel das kalte Wetter Ende April. Der Hang ist zwar einigermassen geschützt, aber trotzdem weiss man heute noch nicht ob die Natur gnädig ist. Denn ich habe unser Burdlefer-Tröpfli degustiert, und es hat mir ausgezeichnet gemundet! Deshalb bin ich voller Hoffnung auf eine gute Traubenernte mit reichlich Oechslegraden. Die Mostwaage macht sich zunutze, dass Zucker schwerer ist als Wasser und somit eine grössere Dichte aufweist. Ich durfte am Refrektometer die Oechsle ablesen und liess mich belehren, dass ab 90 ein guter Wert sei.
Als echte Burgdorferin dabei sein zu dürfen, ist ein wunderbares Gefühl und unbezahlbar. Ich bin eine Genuss-Trinkerin, das heisst, ich trinke sehr wenig Alkohol, aber das was ich trinke, wird mit jedem Schluck genossen.
Es ist so schön, sagen zu dürfen: «Mir hei i üser Heimatstadt Burgdorf es eigets Wytröpfli und nes eigets Bier».
Ich bin glücklich, hier geboren worden zu sein und hier in diesem gemütlichen Städtchen wohnen zu dürfen.
Und ja, Burdlef isch Bingo!
06.05.2024 Romy Kappeler © www.romy-kappeler.ch
Die Kerze, dein lebenslanger Begleiter! Sie hat es verdient ein bisschen mehr Beachtung zu finden, besonders, wenn sie eine mit Liebe geschenkte Kerze ist. Habt ihr auch noch alte Kerzen, die von euren Kindern verziert wurden oder einem lieben Freund? Es ist wie ein besonderer Schatz! Zwar nur ein bisschen Wachs mit einem Docht, aber gefüllt mit unendlich viel Freude und Emotionen. Gerade im Alter sind schöne Erinnerungen besonders wichtig. Wenn ich die winzig kleine, ja, schon fast filigrane Schnecke mit ihrem Häuschen anschaue, die mein damals kleiner Sohn auf die Kerze gezaubert hat, wird mir bewusst, welchen grossen Wert schon früh ein Tier für ihn hatte. Eine Schnecke ist kein Kuscheltier und doch hat sie den Weg auf die Kerze gefunden. Irgendwie erstaunlich. Oder vielleicht doch nicht… die Kinderaugen sehen anders hin. Dazu kommt, dass es bei der kleinen Schnecke auch noch zarte Blätter hat, an denen sie knabbern kann. Er hat an alles gedacht.
Eine Kerze die ich selbst verzierte, habe ich für mich behalten, um mich daran zu erfreuen. Aber ich habe noch so einige nackte Kerzen, die ich mit viel Freude und Liebe verzieren kann. Die Lust dazu ist wieder da, vielleicht liegt es an der Jahreszeit. Anstatt auf den grauen, düsteren Himmel zu starren, der mich frieren lässt, schaue ich auf die rote, weisse und blaue Kerze, die von mir verschönert werden will. Die eine oder andere wird sicher auch wieder den Weg zu Freunden finden.
Das Kerzenlicht erwärmt unsere Gefühle und Gedanken und dabei werden wir ganz ruhig und besinnlich. Der Augenblick in der Flamme lässt unsere Sinne ausschwärmen in alle Himmelsrichtungen und für einen kleinen Moment sind wir in einem wunderschönen Traum. Es ist oft nicht zu beschreiben, die richtigen Worte fehlen für dieses Schweben in der Unendlichkeit.
So soll es denn sein. Der Mensch ist und bleibt ein Geheimnis und mit ihm seine Gefühle und Gedanken. Jeder bestimmt selbst was er teilen will und was nicht.
Mit einer geschenkten Kerze kommen auch Gedanken mit, die beim Anzünden erweckt werden und beim Anblick der Flamme herausspringen wie bei einem Vulkanausbruch.
06.11.2023 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Meine Gedanken: «Allerliebster Schatz, ich denke gerade ganz fest an Dich und nur an Dich! Du glaubst gar nicht was ich alles auf mich nehme, einzig um Dir in einem ganz speziellen Brief mitteilen zu können, was Du mir bedeutest.» Ich bin schon den ganzen Tag unterwegs um eine wunderschöne, passende und durchsichtige Flasche in zartem rosa zu kaufen, nicht zu gross und nicht zu klein. Nach Stunden des Suchens ist es mir endlich gelungen, aber nun ist ein weiteres Problem aufgetaucht, die Flasche hat eine Etikette die entfernt werden muss und einen Inhalt, der getrunken werden muss, denn es soll ja kein Food waste entstehen. Ich rufe also meinen Kollegen an, damit er mich in meinem Vorhaben unterstützt. Sofort ist er damit einverstanden, lässt alles stehen und liegen und kommt zu mir. Im Moment schwimmt aber die Flüssigkeit noch in der Flasche und das sollte ja nachher umgekehrt sein, so dass die Flasche im Wasser schwimmt. Der Flascheninhalt ist nicht ganz ohne, da schwimmen im Wasser noch so einige, ja sogar sehr viele Prozente umher. Mein Freund fängt immer mehr an zu Lachen und er steckt mich richtig an damit. Zuerst lachen wir wegen einer Fliege die mitsaufen will und plötzlich haben wir aber nach vielen Schlucken intus Angst vor diesem Monster. Zwischendurch fragt mich mein Kollege «willst du sie per A-Post oder B-Post verschicken?» Ich kapiere aber im Moment gar nichts, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, hätte ich aber vielleicht sollen. Auf jeden Fall bei Flut sonst dümpelt sie irgendwo umher und kommt vielleicht erst in zwanzig Jahren an. Oh, mir schwant übles, mir wird gerade bewusst, dass ich den Liebesbrief noch verfassen muss und ob das in diesem immer übleren Alkohol-Zustand noch etwas wird, bin ich mir nicht mehr sicher. Ich hatte es mir so schön vorgestellt, süsse Worte verziert mit rosa und goldenen Schnörkeln. Mit grossem Enthusiasmus wage ich es, bevor es zu spät sein könnte. Meine Hand wollte irgendwie die sorgfältig gewählten Buchstaben nicht schreiben und so sah es zuletzt eher aus, als hätte ich nebst vielen geschwungenen Schnörkeln auch noch so einige Hieroglyphen hinbekommen. Da mein Schatz und ich uns blind verstehen, ist das kein Problem. Endlich haben wir es geschafft, die Flasche ist leer! Schnell den Brief aufrollen und rein damit. Glücklicherweise haben wir auch noch den passenden Korkzapfen gefunden und dem wassern steht nichts mehr im Weg. Es verging dann halt doch einige Zeit bis jemand die Flasche gefunden hat. Da die Nachricht aber nicht entschlüsselt werden konnte, machte eine Zeitung einen Aufruf und die Wissenschaftler kamen in Scharen um den Brief zu entschlüsseln. Sie sind immer noch dran, es ist noch ein grosses Rätsel, keine Lösung in Sicht.
Zufällig bekomme ich, der Briefverfasser die Flaschenpost in die Hände und erzähle, dass ich der Schreiberling sei. Natürlich hat mir keiner geglaubt, denn zu gross war schon der Elefant, der aus einer kleinen Mücke entstanden ist.
So entsteht aus dem Nichts eine Geschichte 😉 www.romy-kappeler.ch © 04.06.23
Schon nur beim Gedanken daran, kommt alles in Bewegung! Es scheint, dass alles in den Startlöchern bereit ist für den Frühlingsanfang am 20.März 2023. Alles erwacht aus dem Winterschlaf, die Natur, Menschen und Tiere. Es ist jedes Jahr immer das Gleiche und das ist gut so. Kaum erstrahlt die wärmende Frühlingssonne, fangen die Menschen an, alles zu putzen und man kann sie beobachten, wie der Balkon auf Vordermann gebracht wird. Man wird richtig kribbelig, so sehr ist man angetrieben von der Wärme und den Farben der wunderbaren Natur, man will raus in die Freiheit. Jedes Jahr sauge ich von Neuem die Schönheit der Schneeglöckchen ein, dieses reine Weiss zu sehen, fasziniert mich immer wieder. Die Katze Polly hüpft auf das Geländer, schaut nach oben zum Dach und überlegt sich, wieder einmal hoch zu gehen, sie überlegt…kehrt dann aber um, es ist noch zu kalt. Es war zwar verlockend, aber die warme Stube war dann doch grad noch gemütlicher.
Das kalte, eingefrorene Lächeln, wandelt sich in strahlendes Lachen! Auch der Körper erwacht aus dem Winterschlaf, aber die Frühlingsmüdigkeit hält ihn noch gefangen! Der Körper leistet Höchstarbeit für die Umstellung, das bedenken wir oft nicht. Also geben wir ihm die Zeit, die er braucht.
Das dunkle Grau des Winters verschwindet allmählich und das strahlende Licht des Frühlings erscheint. Es ist eine Veränderung und die bringt immer so einiges mit sich. Die warmen, dicken Winterkleider werden in den Kellerschrank verbannt und die leichten, luftigen Kleidchen werden hervorgeholt. Dann hält man die Kleidungsstücke hoch, beäugt sie und fragt sich „passt mir das noch?“. Das kann gemeint sein wegen dem Schnitt und der Grösse! Immerhin ist ein halbes Jahr vergangen und da verändert sich nicht nur der Geschmack, sondern auch unser Körper und unser Gefühl für Farben und Formen etc. Die neue Mode winkt aus allen Ecken und die kann mir eigentlich gestohlen bleiben, aber dann werden wir doch verführt uns wieder ein schönes Kleidungsstück zu kaufen. Sind wir ehrlich, es ist auch schön verführt zu werden, oder nicht?
Ich denke auch immer, im Winter wäre es angenehmer tanzen zu gehen, da schwitzt man weniger als im Sommer, ist ja klar, aber dann macht mir das Melatonin einen Strich durch die Rechnung, es regelt nämlich den Tag-Nacht-Rhythmus. Wenn der Körper schlafen gehen will, will er schlafen, da kann mein Kopf noch lange ein Wunschkonzert aufführen. Dann tanze ich halt ein bisschen im Traum. Der Vollmond hilft mir manchmal auch ein bisschen, der macht auch ein wenig kribbelig und hält mich wach.
Da der Frühling für mich persönlich die schönste Jahreszeit ist, könnte ich mir nicht vorstellen in einem Land zu leben wo es immer, wirklich immer, Sommer ist. Ich geniesse es sehr, diese Abwechslung erleben zu dürfen.
Sorry, gerne hätte ich ein kleines bisschen spritziger geschrieben, aber bin halt grad noch im Frühlings-Schlabedibapp-Modus! Nichts Schlimmes, das vergeht…. 😉
05.03.2023/11.04.2023 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
O du fröhliche, o du gesellige
Tee-mit-Guetzli bringende Weihnachtszeit
Trauer ging verloren, Freude war geboren
Freue dich, freue dich o Menschenkind
O du fröhliche, o du gesellige
Tee-mit-Guetzli bringende Weihnachtszeit
Licht ist erschienen, uns zu erhellen
Freue dich, freue dich o Menschenkind
O du fröhliche, o du gesellige
Tee-mit-Guetzli bringende Weihnachtszeit
Tanzende Engel, bringen dir viel Wärme
Freue dich, freue dich o Menschenkind
O du fröhliche, o du gesellige
Tee-mit-Guetzli bringende Weihnachtszeit
Liebende Menschen, umarmen dich zärtlich
Freue dich, freue dich o Menschenkind
07.Dez. 2022 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Den besten Kraftort auf dieser Welt den es für mich gibt ist, … in mir!
Diese Erkenntnis erleichtert mir vieles, denn ich muss nur noch in mich gehen und die Kraft in mir suchen und mobilisieren. Viel zu lange war ich auf der Suche und irgendwann habe ich gar nicht mehr richtig gewusst, was ich eigentlich suche. Zu oft habe ich mich verlaufen. Auf all diesen Wegen und vielen Irrwegen, kam ich eines Tages zu der Erkenntnis, dass ich nach innen schauen muss! Das war ein AHA-Erlebnis! Es war so schön und befreiend, das zu entdecken! Dafür bin ich sehr dankbar.
Ich bin hier, hier, hier und mich gibt es! Sorgsam gehe ich mit meiner Kraft um und verschleudere sie nicht mehr sinnlos, wenn ich mich wieder aufgetankt habe an einem schönen Moment, verziert mit schönen Worten und Bildern, dann verschenke ich gerne wieder ein Lächeln an einen lieben Menschen.
Wenn ich mit offenen Augen und offenem Geist durch die Welt laufe, kann ich ganz viele Kraft-Bonbons pflücken! Die sind wie kleine Blümchen am Wegesrand, man muss sie sehen und wahrnehmen und schon sind sie in meinem Geheimort gespeichert, tief in mir drin.
Mein persönlicher Kraftort ist wie ein Tresor mit den wertvollsten Sachen und für ihn gibt es einen eigenen, ganz speziellen Schlüssel mit Geheimzahl. Niemand ausser mir kennt den Zauberspruch dazu, damit er nicht geplündert werden kann. Ich bin stets auf der Hut, damit mir nichts abhandenkommt. Es gibt Menschen, die würden dich gerne ausplündern, hemmungslos. Wachsam sein ist ungemein wichtig!
Verspüre ich, dass meine Kräfte nachlassen, ziehe ich mich in die Ruhe zurück und schaue ganz gut zu mir, verwöhne mich. Etwas GUTES tun, nur für mich! Manchmal passiert es schnell, dass man vergisst, dass das Aller-Aller-Wichtigste das ICH ist. Mir graust, wenn ich an meine Schulzeit denke, denn da hat man uns eingetrichtert, dass man einen Satz nie mit ICH anfängt! Das wäre rot unterstrichen und als falsch markiert worden. Unglaublich! Das gesunde ICH kann nie falsch sein! Kann ich mein Leben stemmen, kann ich auch für andere da sein und zwar mit ganzem Herzen!
07.11.2022 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Dr Mössiö louft ufem Trottoir u wird vo dr Madame begleitet. Si het no äs Date bim Coifför u dä schniedet nid nume Haar u macht Mèches, sondern dä het o no e Biutysalon wo sie e Massage buechet het. Si wott e so e richtig tolli Lady sy, drum lot si sich o no d’Nails lo mache mit emene Glitter-Lack und emene spezielle Design. Wo du alles sec isch gsy u si d’Monete het füre gno zum paye het si es greats Smily ufgsetzt, denn das Feeling wo si gha het isch eifach . gsy.
Iz wär’s eigentlich agseit, dass si no geit go shoppe, for Example e Blue Jeans, why not. Si luegt einisch is Portemonnaie ob ächt no Dollars drinn sy oder ob sy muess Credit Card füre näh. Alles okey, auso wird grad d’Shopping-Mall agstüret. Das Center isch riesig u si dänkt ob ächt ihre Darling no gnue Patience heig, aber scho locke si die vile Fashions u si chunnt richtig i ne Choufrusch. Simpel wird das nid, all das Bagaschy umezfuge. Ihre wird’s ganz hot u si dänkt i hät doch no söue äs Deodorant u nes Parfum choufe, mi wott jo nid nume äs Nicy sy sondern ou no äs flowerigs Aroma versprüehe. Auso ihres Timing isch hüt nid ufe Point aber eigentlich isch es das nie.
Ihre Chouchou weiss das längscht und är het für si sogar äs Läbchuechehärz gchouft wo druf steit «I love you my Darling». Är isch afe is Bistro-Restaurant gange wo är uf sys Crazy Girl wartet. Aber är hoffet natürli scho, dass si langsam chli speedet und guzzi git, denn är isch nid gärn lang allei.
Dr Portier gseht, dass die Frou alli Händ vou het u macht sym Job alli Ehr u tuet ihre Tür uf u bittet se charmant yne.
Ihre Billy nimmt se id Arme u drückt ihre a Kiss uf die pinkige Botox-Lippe. Oh, mi gseht ihm a wie häppy das är isch, das d’Penelope retour cho isch u wo si das Gschänkli von ihm gseht seit si grad «chum mir bschtelle äs Cüpli Champagner oder no besser e ganzi Bouteille u chli Food drzue u de mache mr grad e Dinner-Party!
Äs isch nid lang gange u alli hei a däm Stammtisch cheers grüeft!
05.12.2021 © Romy Kappeler Schreibzirkel-Geschichte www.romy-kappeler.ch
Ja, schon gut, ich höre es, es klopft! Und jetzt? Die Frage ist: Klopft es bei mir oder beim Nachbarn oder draussen? Auf jeden Fall klopft es irgendwo. Und jetzt? Muss ich reagieren? Geht es mich etwas an? Jetzt war es gerade einen Moment ruhig, aber jetzt höre ich es wieder! Also klopft es immer noch irgendwo, einmal leiser, einmal lauter. Ich bin noch nicht viel weiter als vorhin, ich weiss nämlich noch immer nicht wo es klopft, ich weiss nur, dass es langsam ein bisschen lästig ist. Aber eigentlich ist es nur lästig, weil ich es nicht einordnen kann. Klopft es an der Tür, schlägt jemand einen Nagel in die Wand, ist es der Wind der das Windlicht zur Wand hinschlägt oder ist es der Bass, der von einer Musikanlage stammt. Man hört etwas, aber man kommt dem cheibe Chlopfe nid uf d’Spur. Vielleicht sollte ich es einfach ignorieren.
Sherlock Holmes beiziehen wäre auch noch eine Option, der hat so seine Erfahrungen mit undefinierbaren Geräuschen. An meiner Wohnungstüre klopft es nie, da wird bereits unten bei der Haustür geläutet und ich habe die Glocke so eingestellt, dass ich sie jederzeit hören kann auch wenn ich gerade zu fetziger Musik am Tanzen bin. Vielleicht sollte ich meine Freundin fragen, sie hat nämlich mit Klopfzeichen Erfahrung, da sie noch einen Hintereingang hat und dort läutet man nicht, dort klopft man wenn man vor der Tür mit der Aufschrift Hotel Mama steht. Die Tür hat kleine Fensterchen und man will ja keines einschlagen, also klopft man eher zurückhaltend. Wird man nicht eingelassen, schaut man ob vielleicht die Tür offen ist und überhaupt jemand zu Hause ist. Drinnen versucht man es nochmals und klopft an die Schranktür und wenn das immer noch nicht erfolgreich ist, schreit man in einem Glissando «halloooooo»! Das ist meistens dann mit Erfolg gekrönt. Also Schreie hätte ich eigentlich jetzt keine gehört, aber da war doch sonst wieder so ein Gewuschel. Nun, ich will dem Ganzen ein Ende bereiten und stehe auf und gehe von Zimmer zu Zimmer, also die Heizung ist es auch nicht, auf dem Balkon entdecke ich ebenfalls nichts Aussergewöhnliches. Draussen ist es bereits dunkel und ich machte es mir schon im Home-Dress gemütlich und ich erwartete um diese Zeit auch keinen Besuch mehr. Hmm.. gerade als ich mit meinem Latein am Ende bin, fällt mir etwas ein und ich gehe nun doch noch schnell zu meiner Wohnungstür und schaue durch den Spion…! Da! Gerade noch sehe ich wie sich zwei düstere Gestalten entfernen in wallenden schwarzen Kleidern und von Weitem höre ich noch «Trick or treat»!
Halloween lässt grüssen!
07.11.2021 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Nach dem Erwachen, gehe ich Morgen für Morgen, zum Computer und sehe nach. Nichts, wieder nichts! Mittlerweile, bin ich langsam aber sicher, enttäuscht. Ich habe gehofft, dass ich in Ruhe aufstehen kann, weil die Arbeit schon getan ist, aber nein, es soll wohl nicht sein. Eigentlich habe ich schon gedacht, dass ich wieder alles alleine machen muss und mir niemand hilft, fast wie immer. Bis jetzt habe ich geglaubt, es sei wahr, dass einem die Heinzelmännchen helfen, wenn man sie darum bittet und gerade wenn es um sie selber geht, müssten sie doch aufmerksam werden. So hätten sie mir zeigen können, wie und wer sie sind, aber sie halten sich bedeckt, verraten sich nicht im Geringsten. Tief im Innersten, habe ich ja gewusst, dass alles nur Humbug ist, ein grosses Märchen. Aber wenn doch so viele Menschen daran glauben, müsste es doch ein bisschen wahr sein, oder? Wenn nur ich daran glauben würde, könnte man denken, ich sei ein wenig meschugge. Aber nein, auf der ganzen Welt, gibt es Millionen von Meschuggianern, was mir auch ein gutes Gefühl gibt, dann weiss ich, ich bin nicht alleine auf dieser Welt, unter all den Verrückten.
Irgendwie, gebe ich nämlich die Hoffnung noch nicht ganz auf, dass die guten Zwerge, vielleicht doch hier sind, vielleicht tragen sie einfach nicht die rote Zipfelmütze, sondern die, die sie unsichtbar erscheinen lassen. So eine Zipfelmütze hätte ich schon lange, sehr gerne, einfach umherwandern und niemand sieht mich, wäre das ein Genuss. Aber ich muss sagen, weit bin ich nicht mehr davon entfernt, denn in der jetzigen Winterzeit, mit Corona, hüllt man sich nicht nur in warme Winterkleider, mit Halstuch und Mütze, nein, da kommt auch noch der Maulkorb, äh, ich meine der Mundschutz dazu! Beim Grüssen, muss man ein bisschen länger hinschauen, was auch nicht schlecht ist, wenn der Blick etwas tiefer geht, um zu erkennen, ob das Gegenüber, einem wirklich mit seinen Sinnen, erfasst hat. Mir ist es grad passiert, dass eine Frau rief, hoi Romy und ich stand da, mit Achselzucken! Da nahm sie kurz den Mundschutz runter und rief, ich bin’s Irene! Ah, hoi Irene, rufe ich mit Verzögerung zurück, sichtlich erleichtert, doch noch erkannt zu haben, von wem ich diesen lieben Gruss zugeschickt erhielt. Bei Gestalten, die ihre Kapuze tief ins Gesicht ziehen und dazu einen Mundschutz tragen, wie kürzlich der Samichlaus, ist mir schon passiert, dass ich zuerst die Augen suchen musste, denn alles erschien einfach schwarz und ich wurde unruhig, weil ich in dem Haufen Stoff, niemand erblickte. Mein Blick verlor sich im Nichts.
Das war ganz ein ungutes Gefühl! Ich will das Lachen eines Menschen sehen oder die strahlenden Augen, alles andere kann meinetwegen verhüllt sein. Wenn ich schon keine Umarmungen haben kann und kein Händedruck, will ich wenigstens die Ausstrahlung der Menschen vom Gesicht ausgehend wahrnehmen, sei es Wärme, Kälte, Freude, Liebe, Verachtung oder was auch immer. Ich will ihn spüren und ob ich dann die Gefühle bis zu meiner Seele vorlasse, das entscheide ich ganz alleine. Für negative Gefühle habe ich ein Virenprogramm runtergeladen, das alles Schlechte abblockt, nur funktioniert es leider nicht hundertprozentig. Aber ich arbeite an dem Programm.
Da mir diese Geschichte nur so aus den Fingern floss, glaube ich doch wieder an die lieben Heinzelmännchen, denn ich bin sicher, sie haben mir aus dem Hintergrund diktiert, was ich schreiben soll. Ihr wisst ja, «Glauben macht selig»!
06.12.2020 © Romy Kappeler Schreibzirkel-Geschichte www.romy-kappeler.ch
Wenn ich aus dem Haus ging, konnte ich träumend durch die Stadt laufen ohne Einschränkungen bis vor Kurzem. Im Moment sind aber fast alle Läden, Schulen, Restaurants geschlossen, wegen Corona (Virus).
Normal i tät Freunde besuchen
Real i tät Freunde anrufen
Normal i tät Freunde umarmen
Real i tät Freunde in Gedanken drücken
Normal i tät Freunde küssen
Real i tät Freunden Kusshand schicken
Normal i tät Einkauf machen
Real i tät Waren bringen lassen
Normal i tät Tanzen im Dancing
Real i tät Salsa in der Wohnstube aufführen
Normal i tät Essen im Restaurant
Real i tät Schlemmen zu Hause
Normal i tät Kaffee trinken im Tea-Room
Real i tät Latte Macchiato kosten im Wohnzimmer
Normal i tät Freudensprünge machen
Real i tät Ernsthafte Gedanken wälzen
Normal i tät Ausflug machen
Real i tät Balkonien geniessen
Normal i tät Flirten geniessen
Real i tät Flirt erträumen
Normal i tät Kleider shoppen
Real i tät Kleiderschrank durchstöbern
Normal i tät Schuhe kaufen
Real i tät Neue Schuhe entdecken im Gestell
Normal i tät Viele Spaziergänge machen
Real i tät Wohnungs-Rundgang drehen
Normal i tät Ferien in Bergamo/Italien buchen
Real i tät UHU-Ferien erleben in Burgdorf/Schweiz
Normal i tät Fremdsprachen sprechen mit Menschen
Real i tät Fremdsprachen lernen mit Duolingo-App
Normal i tät Schreibzirkel-Geschichte vorlesen beim Treff
Real i tät Schreibzirkel-Geschichten lesen im Home-Office
Normal i tät Freunde einladen
Real i tät Freunde ausladen und vertrösten
Normal i tät Zukunftspläne schmieden
Real i tät Zukunft erahnen
Normal i tät Städte und Wälder erkunden
Real i tät Schubladen und Schachteln durchforsten
Normal i tät Geld ausgeben
Real i tät Geld sparen
Normal i tät Denken an Morgen
Real i tät Leben im Heute
05.05.2020 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Ja, was wäre denn, wenn ich jetzt bei diesem schönen Wetter raus in die Natur könnte? Ein Traum! Gerade im Frühling, den ich über alles liebe, mit den vielen Blümchen und Düften, dem Vogelgezwitscher! Noch nicht vor allzu langer Zeit war das möglich und absolut selbstverständlich. Wenn jemand von uns das Thema vorgeschlagen hätte «Was wäre wenn wir nicht mehr raus gehen könnten ohne mit der unsichtbaren Virus-Gefahr konfrontiert zu werden»? Ich glaube jeder von uns hätte an Science Fiction gedacht und nie und nimmer an Realität! So unfassbar schnell kann sich etwas ändern auf der ganzen Welt! Wenn man sich vorstellt etwas so unfassbar Kleines beherrscht die ganze Menschheit! Ich muss zuerst tief durchatmen bevor es hier weiter geht. Manchmal habe ich das Gefühl ich sei mir voll bewusst, was da gerade abläuft und ich merke dabei aber, wie ich mich gerne verführen lasse um ein bisschen in der Traumwelt zu leben. Dort, dort kann ich mich erholen, dort kann ich auftanken. Ich bin aufgestanden und habe mich im Bad frisch gemacht und zurechtgestylt, als würde ich in den Ausgang gehen. Sogar geschmückt habe ich mich, mit Perlen an den Ohrläppchen. Ich hatte richtig viel Freude, wenn ich beim Spiegel vorbeilief. Viel besser, als wenn man erschrickt und denkt «was macht denn dieser Mensch in meiner Wohnung? Oh, das bin ja ich». Nun, wie ihr wisst, ist im Moment nichts mit Ausgang eher mit Eingang! Nun, ich habe meine Wunschreise nicht nur im Kopf fortgesetzt und mir deshalb meine goldenen Tanzschuhe angezogen, tolle Musik zum Tanzen rausgesucht, etwas Fätziges musste es sein. Salsa-Disco-Techno war ausgesucht und dann ging es los. Mensch hat das Spass gemacht, mit der richtigen Fantasie dazu war das richtig geil, wie man heute sagt. Eine halbe Stunde gab ich alles, bis ich einen wundervollen rosa Teint mein Eigen nennen konnte. Dieses Vergnügen werde ich mir als Eremitin noch mehr gönnen. Mein Körper und meine Seele wollen bedient werden und ich weiss, sie werden es mir danken. Mit einem gestärkten Rücken und Geist sieht die Welt viel schöner und besser aus. Das ist meine Medizin und sie wirkt und hat keinerlei Nebenwirkungen.
Unsere positive Fantasie jetzt einsetzen hilft uns, diese schwierige Zeit mit dem Corona-Virus besser zu durchlaufen. Sich erinnern und diesen Spaziergang, wo uns ein bunter Schmetterling umschwirrt, mit dem Wind, der rauschend durch die Bäume saust, den Duft dabei wahrnehmend, die wärmende Sonne auf der Haut spüren, immer und immer wieder durchgehen. Fast wie ein Slalomfahrer, der die Route x-mal im Kopf durchgeht vor dem Start. Wenn ich mir keine Bilder im Kopf vorstellen könnte, wäre das ein grosser Verlust. Gerade eben habe ich gelesen, dass es eine Krankheit gibt, die Aphantasie heisst. Diese Menschen wissen zum Beispiel, dass sie vor Jahren am Meer in den Ferien waren, aber haben keine bildlichen Erinnerungen daran, alles ist schwarz, erst beim Betrachten des Fotoalbums wissen sie was war. Ab jetzt schätze ich umso mehr, dass ich mir Geschichten ausdenken kann mit vielen Bildern im Kopf, bevor ich sie für den Schreibzirkel aufschreibe.
Keine Angst, nach dieser Reise auf Wolke 7 bin ich wieder gut gelandet auf dem Boden der Tatsachen. Ich, wir, machen weiter und geben nicht auf, irgendwann kommen auch wieder bessere Zeiten, das sagten schon unsere Grosseltern und sie hatten recht. Ich träume schon davon «was wäre wenn…?!»
07.04.2020 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch mit Sonnenschein und blauem Himmel über Burgdorf
Tief drinnen im Tunnel der Asphaltminen von Val de Travers, ein Kilometer ist zugänglich, wird mir von einem Moment auf den anderen klar, wie wichtig die Lunte ist.
Unser Minen-Führer erzählt uns gerade, dass es oberstes Gesetz war, nie in den Tunnel zu gehen, ohne eine brennende Lunte in der mitgetragenen Lampe, in der Hand zu halten! Warum das so war, ist der Umstand, dass eine Pfunzel langsam erlosch, sobald sie keinen Sauerstoff mehr bekam. Das hiess, dass das Leben der Bergleute in höchster Gefahr war, denn dann würden sie ersticken.
So geschehen war es, als zwei Bergleute dieses Gesetz missachteten. Sie konnten wohl einfach nicht glauben, dass da auf einmal kein Sauerstoff mehr sein sollte. Ehrlich gesagt, ist es wirklich schwer vorstellbar, denn man sieht ja nicht, dass die Luft fehlt, höchstens eben, wenn das Licht erlischt und man spürt, dass das Atmen schwerer und schwerer fällt. Als die zwei riesigen Ventilatoren laut brummend anfingen zu laufen und man den starken Wind spürte, war das sehr eindrücklich und auch ein bisschen unheimlich.
Die Bergleute in diesen Stollen, haben Unvorstellbares vollbracht, als sie dreizehn Stunden pro Tag dort drinnen gearbeitet haben. Auch das Essen wurde dort tief unten eingenommen, man konnte ja nicht einfach schnell hinausgehen. Natur-Asphalt ist eine Mischung aus Gesteinskörnungen und Bitumen. Bei Erhitzung des Asphalts wird der Bitumen ausgeschwitzt. Die Mineure haben zu Ehren der heiligen Barbara einen Schinken in mehrere Lagen Metzgerpapier eingewickelt und im heissen Bitumen bei 160 Grad Celsius gekocht. Wir konnten diese weltweit einzigartige Spezialität im Restaurant La Presta, neben den Asphaltminen geniessen. Draussen roch es deshalb stark nach Bitumen, aber im Tunnel nicht. Ich war froh darüber, denn dieser starke Geruch war unangenehm. Tonnenweise wurde der Abbau von Asphalt von diesen Männern erbracht, wobei uns auch viele Italiener zur Hand gingen bei dieser harten Arbeit, da sie in ihrem eigenen Land keine Arbeit fanden. Zuerst haben sie alles von Hand, mit einfachsten Werkzeugen abgebaut und mühsam mit Wagen hinaustransportiert. Dann wurde auch mit Pferden zusammengearbeitet, um die schwere Last hinaus zu befördern, das letzte Grubenpferd ging 1975 in Pension. Später benutzten sie dann Maschinen für den Abbau und den Transport, mit denen die schweren und gefährlichen Arbeiten ausgeführt werden konnten. Es stehen noch einige elektrische Lokomotiven herum und tümpeln so vor sich hin und ergeben sich dem Rost in dieser hohen Luftfeuchtigkeit. Ihre grossen Räder sind sehr eindrucksvoll, wenn man daneben steht. Die Arbeit mit den Pferden war sehr gefährlich, da in den Tunneln nicht viel Platz vorhanden war und wenn es steil runter ging, musste noch ein Mann dafür sorgen, dass er von der Seite her einen Knüppel zwischen die Speichen der Räder schieben konnte, um zu bremsen.
Eine Lunte brauchte der Sprengmeister auch, um Sprengungen zu machen. Sie waren ständig auf der Suche des Asphalts. Glaubten sie, wieder eine Ader gefunden zu haben, ging es weiter in dieser Richtung. Oft aber geschah es auch, dass sie in die falsche Richtung gruben, kein Asphalt mehr da war. Nein, nicht immer war alles schön ebenerdig und geradeaus. Plötzlich ging es hinauf in die Höhe und wir konnten heute bequem die Treppe hochsteigen, aber damals war die natürlich noch nicht vorhanden. Gefahr drohte auch von einlaufendem Wasser, das abgepumpt werden musste.
Als wir tiefer und tiefer in den Berg hinein marschierten mit unseren Taschenlampen und die Feuchtigkeit und Kälte von acht Grad auf unserer Haut spürten, konnten wir ein ganz kleines Bisschen nachfühlen wie es damals war, man musste sich aber darauf einlassen. Es war nicht so leicht zu ertragen. Wenn man sich umdrehte und nach hinten schaute, sah man nur Dunkelheit und sonst absolut gar nichts und dort hinten war eine unendlich grosse Stille, nicht einmal ein Wassertropfen machte sich bemerkbar. Da man so mehr auf sich zurückgeworfen wurde, spürte man die Nässe im Stollen noch mehr. Wir waren selbstverständlich alle mit einem Schutzhelm unterwegs, was auch ein besonderer Gefühlseindruck hinterliess. Dieses Klima drückte auch auf die Gesundheit der Arbeiter. Es war auch klar ersichtlich, dass die Holzstützen schnell und leicht Schimmel ansetzten, der sie zerstörte. Sie mussten also regelmässig wieder ausgewechselt werden, damit auch hier die Sicherheit für die Bergleute gewährt war. Es konnte nur Asphalt abgebaut werden, wenn nebenbei die ganze Anlage in Stand gehalten wurde, anders war es nicht möglich.
Der griechische Arzt Eirini d’Eirinis entdeckte 1711das gigantische Asphaltvorkommen La Presta im Val de Travers in der Schweiz. Die Mine war in Betrieb von 1712 bis 1986, aber erst ab 1873 erfolgte ein industrieller Abbau, davor wurde nur spärlich abgebaut und hauptsächlich im medizinischen Bereich genutzt.
Aus dem insgesamt über 100 km langen Labyrinth von Gängen und Stollen der Asphaltminen, die sich in mehreren Etagen befinden, wurden während rund drei Jahrhunderten Asphalt gefördert und in die ganze Welt exportiert.
Einer der ersten Exporte von Schweizer-Asphalt ging nach Amerika! Der erste asphaltierte Platz, die erste asphaltierte Strasse entstand in den USA in New York. Das muss damals ein unglaubliches Erlebnis gewesen sein, als die Strassen plötzlich nicht mehr dreckig-staubig, löchrig und holprig waren, sondern schön glatt. Die Räder bekamen plötzlich Pneu’s und die Leute konnten flanieren in ihren schönsten Kleidern und Schuhen!
Heute exportiert die Karibikinsel Trinidad aus ihrem Asphalt-See (Pitch Lake) täglich bis zu 200 Tonnen . Es wird geschätzt, dass es bei gleichbleibendem Abbau noch für die nächsten hundert Jahre reichen wird.
Sollte später einmal, vielleicht in dreissig Jahren, die Notwendigkeit bestehen, dass wir wieder selber abbauen müssten, könnte die Mine im Val de Travers wieder aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Diese Möglichkeit besteht.
02.09.2019 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Wenn ich an Alpenkräuter denke, ist es als würde ich von Gesundheitsgedanken überschüttet, und allein dieses Gefühl macht mich gesund und fit! Ob es in Wirklichkeit so ist oder nicht, spielt keine Rolle, ich fühle mich gut und nur das zählt im Moment.
Wenn ich an Malve denke, sehe ich diese zarte lila Blüte und spüre regelrecht ihre Schönheit. Diese Vorstellung lässt einen erblühen, von ganz tief innen..., auch mich.
Schreibe ich aber "Alpenkräuter mit Malve" in einem Atemzug, ist es, als hätte ich einen Kriminalroman vor mir liegen! Warum das wohl so ist? Dieses Wörtchen "mit" scheint meine Fantasie anzuregen: Ich stelle mir die Alphütte vor, wo sich gerade zwei heimlich Verliebte treffen und diesen feinen Tee trinken, so ähnlich wie Paare, die ihre Lieblingsmusik hören. Aber irgendwie kann man mit dem Tee viel mehr anstellen, will heissen, man kann ihm noch etwas beimischen, so man denn will. Man kann auch auf die Idee kommen, einen eigenen Alpenkräutertee zusammenzustellen, indem man auf der Alpwanderung Kräuter sammelt. Spürt ihr schon die Gefahr die davon ausgeht? Giftige Pflanzen, Beeren und Pilze hier wie dort.
Da, diese Pflanze sieht so schön aus, das wäre doch ein hübsches Kräutchen für den Tee, aber ich weiss nicht so recht, soll ich es wagen? Da ruft er mir zu, schau mal Schatz, was ich gefunden habe! Ich drehe mich rasch um und trete in einen grossen Kuhfladen, zu allem Unglück rutsche ich dabei auch noch aus, stehen wir zwei doch auf einem leichten Abhang. Oh, wie ich nun aussehe und stinke, das hätte nun wirklich nicht sein müssen oder doch?
Das war tatsächlich unsere Rettung, denn im Nachhinein stellte ich bei Nachforschungen fest, dass meine Pflanze giftig gewesen wäre. Also da zeigt sich wieder einmal, dass ein vermeintliches Unglück auch Glück bedeuten kann!
Wir haben uns entschieden, dass wir bei unserem Tee bleiben, sprich Alpenkräuter und Malve. Bei Alpenkräuter mit...sei vorsichtig, es könnte ein Krimi sein.
05.06.2016 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
l
Am Burgdorfer Aemmestrand
da setz ich mich hin
schau auf das Wasser
die Flugreise beginnt
All meine Gedanken
aus vielen Träumen
springen ins Wasser
sehen aus wie bunte Perlen
Eine Mandarin-Ente
selber im farbenfrohen Federkleid
entdeckt sie rasch
schwimmt ihnen nach
Sie lassen sich fangen
und freuen sich ungemein
denn bald können sie fliegen
die weite Welt erleben
24.04.2016 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Um einen Text zu diesem Thema zu schreiben, muss ich mich zuerst durchsetzen gegen alle anderen, mich ablenkenden Gedanken. Das ist gar nicht so einfach. Warum das lange Warten und Aufschieben? Die Macht der Gedanken zeigt sich in voller Grösse. Es kommt mir vor, als müsste ich mir zuerst einen Weg durch den Dschungel bahnen und dabei viele Äste und Gestrüpp beiseite schieben um an mein ersehntes Ziel zu gelangen.
Es ist mir absolut klar, dass all die Funken in meinem Gehirn, mich beherrschen, deshalb bin ich auf der Hut, dass die negativen nicht die Oberhand erlangen oder wenigstens nicht lange. Ich darf durchaus in einem Meer von Tränen baden, solange bis die Reinigung vollzogen ist. Danach ist es eine Auferstehung in einem wohligen, warmen, von Zartheit umgebenen Gefühl, wo ich mich geborgen und aufgehoben weiss.
Schon faszinierend, festzustellen, dass ein paar Gedanken, die ich aus meinem Erfahrungsfundus krame und nichts kosten, mir einen wunderbaren Moment bescheren oder eben mich in tiefe Traurigkeit und Verzweiflung stürzen können.
Zeitweise fühle ich mich wie auf einer Achterbahn, weiss nicht was hinten, vorne, unten und oben ist und wenn ich glaube zu wissen, was ich schreiben will, ging es so schnell, dass der Gedanke in einem winzigen Moment entflohen ist. Dann stehe ich jeweils da und frage mich, was wollte ich jetzt eigentlich und das Gefühl von „bestellt und nicht abgeholt“ macht sich dann breit. Wenn ich Glück habe, weiss ich es gleich wieder. Blöd ist es manchmal, wenn man mit dem Gedanken einen Gegenstand verbindet, den man holen wollte und es dann später klar wird, was es war, wenn z.B. die Taschentücher in der Handtasche fehlen. Da gucke ich halt einen Augenblick lang etwas dumm drein, wenn mir der Spiegel der Unzulänglichkeit vorgehalten wird, aber darüber sollte man sich nicht zu lange aufhalten finde ich, nicht zu streng sein mit sich, das ist halt menschlich.
Manchmal hört man den Spruch, lass mir in der Zeitung auch noch etwas drin, ich möchte auch noch etwas zum Lesen haben. Das bringt mich zu folgender Überlegung:
Mein Lebensbuch ist noch prall gefüllt, aber man weiss nie, wann es langsam und immer mehr zerfällt. Zuerst fehlen vielleicht nur einige Wörter und später ganze Geschichten.
Natürlich wünscht sich jeder, dass seine Gedanken lange auf seiner Reise des Lebens bei ihm bleiben und ihn eben als diesen bestimmten Menschen mit dieser Geschichte ausmachen.
Verabschiedet sich unsere Gedankenwelt, verabschiedet sich auch unser bisheriges Leben.
Kann den gewohnten Gedanken nicht mehr gefolgt werden, ist der Zugang in dieses Leben kaum mehr möglich und es kommt uns vor, als stünde ein anderer Mensch vor uns.
Aus diesem Grund sollten wir einem lieben Menschen unbedingt wieder einmal sagen, dass wir ihn lieb haben, keine Scheu davor haben es auszusprechen, warum auch, er wird sich ganz bestimmt darüber freuen und es in seinem Herzen abspeichern. Emotionen, die unsere Gefühle berühren, sind wie Konserven und überdauern oft viel länger in unserem Leben als alles andere und wir können immer wieder davon zehren, bis zur Neige. Vorrat zu haben ist immer gut, man weiss nie was passiert!
Öffnet die Augen, blickt mit geschärftem Blick in die Welt, damit aus den Bildern mächtige Gedanken entstehen, die wir wohlwollend verpackt weitergeben können. Mir war nicht bewusst, soviel Macht zu besitzen, aber keine Angst, ich bin ein Gutmensch. Kürzlich wurde ich sogar der Hündin Tess von seinem Meister so vorgestellt, als sie bellte: Ruhig! Weißt, sie ist eine von den Guten! Sie hat es sofort verstanden!
Die Gedanken der Macht…..eine andere Geschichte.
01.02.2016 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Samichlaus du liebe Ma, gäll i muess kei Ruete ha, lieber e Tafele Schoggola.
Den ersten Teil des Verses habe ich immer ganz schnell runter geschlungen, der war für mich nicht interessant, die zweite Hälfte um so mehr, denn man freute sich auf die Nüsse, Mandarinen und eben feine Süssigkeiten.
Sami Niggi Näggi hingerem Ofestäggi, gimer Nuss u Bire, de chumeni wieder füre.
Das ist das zweite Versli, das mir noch in Erinnerung geblieben ist und dabei kommt mir immer eine kleine Episode in den Sinn.
Wir sind bei unserer Grossmutter in der grossen Küche, mit dem ebenso grossen Tisch und der Eckbank. Von hier aus sieht man in den Garten und den Schopf. Anscheinend warten wir auf den Samichlaus, denn mein älterer Cousin, der bei der Grossmutter lebt und so einiges anstellt, wenn der Tag lang ist, ruft ganz laut: „Dä söu nume cho, dä Samigüggu“! Da hat er aber den Mund wieder einmal ganz schön voll genommen, eigentlich wie immer.
Plötzlich, wir hören von draussen ein Poltern und Klopfen und es geht nicht lange, tritt er ein, zu uns in die Küche, nachdem die Grossmutter gerufen hat „chume nume ine“. Mit seinem wunderbaren langen roten Mantel, den schwarzen grossen Stiefeln und weissen Bart, den Sack über der Schulter und dem schwarzen Buch in der Hand ist er wirklich eine imposante Erscheinung und ich drücke mich vielleicht ein bisschen mehr an meine Mutter als sonst, aber Angst habe ich keine.
Nun, der Samichlaus will natürlich hören, welche Värsli die lieben Kinder gelernt haben und brav sage ich sie auf und werde reich beschenkt und manchmal hatte es neben Äpfeln, Mandarinen, Nüssen und Schoggi auch noch Sugus dabei. Sofort habe ich natürlich meine umgebundene Schürze hochgehalten, damit der liebe Samichlaus alle die feinen Sachen hineinlegen konnte, denn meine Hände waren zu klein dafür und aus meiner Schürze wurde ein kleiner Sack. Er hat nicht einfach einen fertig gefüllten Sack heraus gezogen, er hat immer wieder hinein gegriffen und geschaut, was er vielleicht noch Leckeres für das liebe Kind hat. Ich habe mich natürlich selbstverständlich artig bedankt.
Nun wäre eigentlich mein Cousin an der Reihe gewesen, aber stimmt, wo ist er eigentlich? Gerade noch vor einem Augenblick hat er sich doch lauthals und recht überheblich über den Samichlaus respektive eben über den Samigüggu, geäussert! Alle fragen sich, wo er denn nun geblieben sei, der könne sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Wir schauten uns um, sahen aber nur unsere eigenen Schatten im Kerzenschein. Während der Samichlaus geduldig auf das Kind wartet, ruft die Grossmutter ganz laut nach ihm und als das nichts brachte, riefen wir alle nach ihm, vielleicht schrie die Grossmutter zu leise, aber uns alle zusammen musste er doch hören. Ungläubig sahen wir uns an und lauschten………und da…da….ja da, hörten wie doch etwas schnaufen+, das musste er sein, aber woher kam das?
Endlich fanden wir ihn, wie ein Häufchen Elend sass er zuhinterst unter dem Küchentisch!
Ja, da hatte sich wohl schon sein schlechtes Gewissen bemerkbar gemacht, bevor der Samichlaus das grosse, dicke Buch hervor nahm und dann ganz eindrucksvoll die lange Liste mit den guten und schlechten Taten entfaltete.
Diese Geschichte ereignete sich vor viel mehr als über einem halben Jahrhundert und geändert hat sich eigentlich fast nichts.
06.12.2015 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Jeder hat irgendwann mal schon von Plan B gehört. Meine Meinung war, dass es sich um einen Modeausdruck der neueren Generation handelt. Weit gefehlt, ich lese, dass der Plan B eigentlich vor dem ersten Weltkrieg entstanden ist und vom österreichischen Generalstab verfasst wurde für einen eventuellen Krieg nur gegen Serbien und Montenegro und das B für Balkan steht. Ich bin platt, nie und nimmer hätte ich Plan B mit dem Krieg in Verbindung gebracht.
Da die Lebenserfahrung zeigt, dass ein ursprünglich gefasster Plan sich jederzeit ändern kann - „und zweitens kommt es anders als man denkt“ - ist es eben schon gut wenn man noch einen Plan B aus dem Ärmel zaubern kann.
Ich finde im Alter ist man dafür einerseits besser gewappnet, aber andererseits bekundet man vielleicht trotzdem mehr Mühe mit dem Neuen, vor allem wenn es aus heiterem Himmel kommt.
Mit Plan P für Plötzlich, rechnet man nicht alle Tage, also steht man erst einmal Kopf. Es gilt sich rasch neu zu orientieren um zu entdecken, dass da ein Signal auf Grün steht, das uns auf dem zweiten Gleis freie Fahrt in die Zukunft anzeigt. Dann heisst es nach kurzem Zögern und Innehalten, volle Kraft voraus!
Bis jetzt ging es immer weiter in meinem Leben, irgendwann, irgendwo, habe ich immer wieder einen Plan B gefunden und realisiert, aber was ist eigentlich, wenn ich bei mir alles durchforste und weit und breit kein solcher in Sicht ist? Ja, was ist dann………..? Schwarzes Loch………?
Ah, ich hab’s, nach einer kurzen Denkpause zeigt sich ein Silberstreifen am Horizont!
Ich frage bei anderen Menschen ob sie eine Idee haben, die für mich passt. Wenn alles um einen zusammenbricht, ist es wichtig, dass man nicht vergisst, dass es viele Freunde gibt, die einem von Herzen gern helfen.
In den Geschäftsbriefen schrieb ich oft einen Satz den ich heute wieder einmal benutzen möchte für meine lieben Freunde und Mitmenschen:
„Mit bestem Dank zum voraus“!
05.10.2015 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Sobald meine Gedanken um Koffer kreisen
kommt auch der Wunsch auf, bald zu verreisen
aber in welche Richtung soll es gehen
ich hab doch da was im Prospekt gesehen
Ich blättere hin und blättere her
die Entscheidung fällt mir doch recht schwer
vielleicht eine Reise in die Berge
zu Schneewittchen und den sieben Zwergen
Das Schloss Burgdorf wär' zu Fuss zu schaffen
vielleicht ist Dornröschen dort oben am Schlafen
doch bald wird es geweckt
(die Jugendherberge ist das neuste Projekt)
Koffer in allen Variationen
sind unterwegs zu vielen Stationen
ich habe mich für den besten Ort entschieden
drum bin ich auf Balkonien geblieben
Lieber Koffer, du darfst nicht böse sein
dieses Jahr bleiben wir daheim
träumen wir von einer schönen Reise
aber für heut’ sag’ ich gut Nacht, ganz leise
09.08.2015 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Der Frühling ist gekommen, beschert viel Glück und Wonne
blühende Blumen, farbenprächtig, erquicken uns
Sonnenstrahlen fluten durch die Räume
Wunderschön
07.04.2015 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Ich stehe vor dem Billettschalter am Bahnhof Burgdorf und anstatt eine Fahrkarte „Einfach Bern" oder „Einfach Basel", löse ich heute „Einfach Liebe".
Wo schickt mich der Bahnbeamte hin, in welche Richtung? Mich packt die Neugierde. Vielleicht gibt es die Ortschaft Liebe und ich weiss noch nichts davon.
Wo wohnen die Lieberer und die Lieberinnen. Was sind das für Wesen? Leben sie auf einem anderen Stern? Vielleicht sind die lieben Menschen auf unserer Erde die Nachkommen von diesen Lieberern.
Wenn man genau hinschaut, entdecken wir sie sicher, sie haben das Herz am rechten Fleck und ihre Augen strahlen ein Glitzern aus und ihr Mund sendet ein Lächeln.
Solche Menschen gibt es, man muss sie nur erkennen, da bin ich mir sicher und deshalb müssen wir mit offenem Blick und offenem Herzen durch die Welt gehen und die Arme weit öffnen, wenn sie vor uns stehen.
Ein Feld der Liebe gibt es bereits, das Liebefeld. Mich würde interessieren, was das für Bürger waren, die diesem Stück Erde diesen Namen gaben und warum. Nichts geschieht ohne Grund, oder?
Auch ein Fluss der den Namen „Liebe" trägt wäre schön, denn die Liebe muss fliessen und sich verteilen. Stellt euch mal vor, wie es wäre, Früchte zu essen, die an einem Baum gewachsen sind, dem man vom Liebeswasser zu den Wurzeln geschüttet hat. Die müssen unheimlich süss, aromatisch und zart-feurig schmecken.
Wenn wir hier in Burgdorf anstatt an der Emme, an der Liebe wohnen würden, hätten wir nicht das feine Aemme-Bier, dann hätten wir die magische Burgdorfer-Liebe. Das wäre doch ganz etwas anderes ein solches Bier mit Freunden zu trinken, da wäre doch die Liebe Programm in unserer Stadt!
Durch all diese herrlichen Worte, die sich um die Liebe drehen, fühle ich mich geliebt und sage euch tschüss, ich bin, wo immer das auf dieser Erde gerade ist,
in Liebe Eure Romy.
05.01.2015 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Uiii, dieses Mal haben wir einen englischen Titel als Thema, und der sagt mir „Du kannst es schaffen, wenn du wirklich willst“.
Das sagt sich so leicht, aber Halt, zuerst muss ich doch wissen, was ich eigentlich schaffen will. Das ist es doch, man ist oft sehr unschlüssig, und so lange das Ziel mit dem wirklichen Wollen in seiner ganzen Grösse fehlt, wird es nichts. Das Vorspiel ist wichtig, es muss zuerst alles parat sein, bevor das Hauptspiel eingeläutet werden kann.
Doch, ich will es, aber ich frage mich, bei einer Skala von eins bis zehn, wo stehe ich jetzt in diesem Moment. Vielleicht bei fünf, ja was ist, wo stehe ich wirklich? Ich sehe schon, es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, das Ganze muss noch wachsen.
Ganz ungeduldig frage ich mich, wann ist er denn, der richtige Zeitpunkt, kann mir das denn niemand sagen? Geht es euch nicht auch so, ihr tragt lange einen Gedanken mit euch rum, und plötzlich: Peng…ist es der richtige Moment, und dann liegt da der rote Teppich für den ersten Schritt zu „You can get it, if you really want“.
Da kommt auch gleich der Satz nach: „Der Weg ist das Ziel“.
Wie so oft braucht es eben zuerst ein Rezept mit vielen guten Zutaten für ein exzellentes Gelingen von was auch immer.
Um ein Gedicht zu schreiben, brauche ich z. B. viele Gedanken und Fantasie, ein Blatt Papier, einen Schreibstift, einen Stuhl und einen Tisch, damit ich mich entspannt hinsetzen kann, ohne Rückenschmerzen und Kopfweh zu bekommen, und viel Ruhe, um die Gedanken zu sortieren, bevor ich sie säe. Wenn ich nur in meinen Gedanken schwelge, ohne ein Werkzeug und die richtige Umgebung, dann passiert noch gar nichts. Es braucht den ersten Schritt auf dem roten Teppich, aber dann sollte man Schritt um Schritt weiter gehen und immer weiter, nur so kommen wir irgend einmal ans Ziel.
Das Leben ist nicht Stehenbleiben, das Leben ist Gehen, immer und immer wieder, ewig.
Mit dem klaren Ziel vor Augen, aber mit vielen Umwegen, fängt man an zu zweifeln ob man es irgendwann noch schafft.
Never give up!
You can get it, if you really want!
03.11.2014 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Von Zeit zu Zeit ist es wieder an der Zeit,
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..............................................................................................................................................................................!!!
Hab ich recht?
Fang nochmals von vorne an, denn nun haben sich deine Gedanken gesetzt und du kannst sie zwischen den Zeilen lesen!
03.06.2014 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Bei Jugend oder Sympathie,
da fehlt das „Du" natürlich nie.
In andern Fällen, denk’ daran,
mit Anstand und mit Stil fang’s an:
Ist dein Entschluss zum „Du" gefasst,
frag erst den anderen, ob’s ihm passt -
denn eines ist ja wohl bekannt,
nicht jeder wird gern „Du" genannt!
Hast du jedoch dies Ziel erreicht,
so nimm das „Du" nicht allzu leicht;
denn diese Silbe hat nur Wert,
wenn sie die Achtung mit sich trägt.
Schenk nun das „Du" mit viel Verstand,
betrachte es als Freundschaftspfand!
Geschrieben von meinem Sohn Geri
(23.07.2013 © Romy Kappeler)
Quelle: „Minna von Barnhelm" 1763
Nach 250 Jahren setzen sich Menschen mit diesem Text auseinander, was sich der werte Herr Lessing wohl kaum vorgestellt hat.
Man muss es einige Male lesen um diese 250-jährigen Gedanken richtig verstehen und einordnen zu können, respektive, man kann es wenigstens versuchen.
Nichtswürdige Liebe, eine Liebe ohne Würde, was verstehe ich, heute im Jahr 2013 überhaupt darunter und was andere? Da das Wort Würde mit dem Wort Wert verwandt ist, würde ich sagen eine wertlose Liebe. Aber da taucht schon die nächste Frage auf, was ist eine wertlose Liebe und Lessing gibt mir die Antwort - diese Liebe wird bedenkenlos der Verachtung ausgesetzt! Aha………..so ist das also!
Ich frage mich, hat er recht?
Einige Bilder gehen mir durch den Kopf…
Eine liebende Frau, auf dem Boden sitzend weint und der von ihr geliebte Mann lacht höhnisch vor ihr stehend auf sie hinunter, denn für ihn, was unschwer zu erkennen ist, ist diese Liebe wertlos, er hat nur Verachtung für sie und ihre Liebe zu ihm.
Gibt es eine nichtswürdige Liebe beider Partner in einer Partnerschaft und wie fühlt sich das an? Ist es eine, wie wir heute sagen würden, respektlose Beziehung?
Da stellt sich mir die Grundsatzfrage, kann echte, aus tiefstem Herzen empfundene Liebe überhaupt nichtswürdig sein?
Mich würde interessieren, wie die Menschen damals Lessing’s Worte empfunden und gedeutet haben, in einem ganz anderen Umfeld als heute. Um seine Worte richtig verstehen zu können, müsste ich mich mit der damaligen Lebensweise auseinandersetzen.
Diese Aphorisme von Lessing wird mich noch einige Gedanken kosten.
Eigentlich hatte ich zuerst gar keine Freude mich mit Lessing zu beschäftigen, mit so altem Zeug! Das alte Zeug hat aber einiges in mir aufgewühlt und ich bin ständig am abändern und ergänzen meines Berichts. Ich werde mir mit Freude neue Gedanken über die Liebe machen.
Ich lese gerade das heutige Migros-Magazin, „Unlimitierte Liebe – Polyamor"!
Zu dem alten Zeugs gesellt sich neues Zeugs und dass es da einem zwischendurch ein bisschen schwindlig wird, ist kaum verwunderlich.
Es ist als würden meine Hirnströme nicht nur elektrische Impulse geben sondern feurige Lava transportieren ob der vielen brennenden Gedanken, denn die Liebe ob würdig oder nichtswürdig ist etwas vom Schwierigsten überhaupt zu überdenken und zu erklären, aber es lohnt sich immer, darüber nachzudenken, egal wie es rauskommt. Oft sind gerade die tiefsten Gefühle der Liebe kaum in Worte zu fassen. Wenn wir sprachlos sind, haben wir aber glücklicherweise immer noch die Möglichkeit ein Lächeln zu senden.
01.07.2013 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Mini Schneeglöggli, ja, die si öppis ganz bsungers! Das isch nämli e so, die begleite mi scho syt minere Chindheit dürs Läbe und i wett se uf ke Fall misse!
Eigentlech isch so äs Schneeglöggli jo nid zum Aesse, das heisst, mi cha nid überläbe mit dene weme Hunger hett, u doch tüe si mine Ouge guet u si schlüffe de fascht unbemerkt i mi Körper ine u füettere mini Seeu.
I chas aube schier nid erwarte, dass si wider füreluege us dr Ärde, si si nämli wie Fründe für mi, die gseht me ou nid immer, aber si si immer für mi do. So isches ou mit mine Schneeglöggli. Si si da, ir Ärde u i mim Innere, i gschpüre e Verbundeheit, wo mi ärdet, mir Bode git unger de Füess.
Grad geschter am Morge hani Usschou ghaute im Bandeli vor em Huus, u woni gseh ha, dass si scho füregüggele, het mis Härz a vo gümperle wie i minere Chindheit.
Dert woni bi uufgwachse, hetts i dr grosse Hoschtet ganz zungerscht, bevors de dr Hang abe gange isch, e riesiggrosse Boumnussboum gha. Gäge mi aus chlyses Meiteli isch dä Boum no vieu grösser i Erschinig träte, u a mim gschützte Sitzplätzli unger däm starke Boum hets äbe die zarte, für mi wunderschöne Schneeglöggli gha, wo mi hei lo tröime! Weni mi i Gedanke dert häre setze, füehle mi no hüt wou u geborge, u i bi froh, so äs schöns Plätzli i mim Härze dörfe ds ha, u i hoffe, dass mir das nie abhande chunnt.
Heit dr scho emou so äs Schneeglöggli ir Hand gha u i auer Rueh betrachtet u ganz fiin über die zarte Blüeteblettli gschtrichlet mit däm unschuldige Wiss, i chanech säge, do geit mis Härz wiit uf! Probierits emou, de wüsster, vo was i rede.
U de isch do nid nume das Bild vo mim schöne Plätzli, nenei, da chunnt mir immer dä fröidig Momänt i Sinn, denn die Schneeglöggli bedüte ou, das äs warm wird, dr Früehlig chunnt u d’Sunne schiint, u das me ändlech wieder cha dusse schpiele, seiligumpe u umeschpringe, Chnöisocke aalege, äs wiiters Gfüehl vo Freiheit! U zu gueter Letscht hett me de äbe o gwüsst, dass der Oschterhas nümme wiit cha sy! Dir gloub its nid, mi Oschterhas het einisch bim Liechtschalter i üsere Schtube e Schtueu häre grütscht, wüu är schüsch nid hätt ufemöge für ds Liecht adszünde, är hett jo müesse luege woner mis Oschternäschtli wott verstecke, u är hett sogar ufem Schtueu ä chli Miesch verlore, vo sine Pfote, woner drufghüpft isch, jaja so isch das gsy! I ha mis Näschtli de gfunge, im Bachofe, wie är das doch rächt schwäre Tööri ufbracht het, weis i bis hüt nid, aber i bi froh gsy, dass mini Muetter nid grad öppis im Bachofe het wöue bache u öppe no vorgheizt hätt, steuit öich vor, was de passiert wär, si hett jo nid chönne wüsse, das mi Schoggihas u au di feine Sache dert inne sy!
Churz drufabe het de d Susi, äs Ching us dr Nachbarschaft, wo haut es Johr euter isch gsy, zu mir gseit „hä, äs git gar ke Oschterhas", das hani natürli nid sofort gloubt, schliesslech hani doch au die Bewiise gha, u i bi de zu minere Muetter gange u ha se gfrogt, u si het mi de haut wou oder übu ufklärt. Aber hütt weis i, i cha gloube was i wott, und i weiss, die nächschti Oschtere chunnt bestimmt, ob mit oder ohni Oschterhas!
;-) In diesem Sinne wünsche ich schon jetzt euch allen frohe Ostern!
03.03.2013 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Steige ich wie Phönix aus der Asche oder bin ein Häufchen Elend…
Ich kann wählen, mich entscheiden, kann ich das?
Ich probiere es aus und will erleben, wie es sich anfühlt.
Ducke mich, kauere mich auf den Boden, mein Blick gesenkt, starrend auf den grauen, kalten Boden. Tränen fliessen ungehemmt aus mir heraus, es ist als würden sie mich weit weg tragen vom wirklichen Leben und doch spüre ich in diesem Moment das ganze Sein in mir. Da mein Blick nur das Grau des Bodens erspäht und mich die Tränen wie durch das Rauschen eines Wasserfalls von der Aussenwelt trennt, bin ich gezwungen, tief in mich einzutauchen, um zu Sehen, zu Hören und zu Fühlen.
Jetzt ist es wichtig, dass meine Bausteine, die ich bisher in meinem Leben gesammelt habe, stark genug sind für ein gutes Fundament, auf dem ich meine Burg bauen kann. Es ist wie Blaubeeren sammeln im Wald, jede einzelne nährt, stärkt und erhält mich gesund obwohl sie nur ganz klein sind.
Jetzt am Tag danach, kommt es darauf an ob ich eine gute Sammlung angelegt habe, denn auf Mist kann ich keine stabile Burg für mich errichten. Es stellt sich die Frage, habe ich genug starke Bausteine um wenigstens ein stabiles Fundament zu errichten oder bin ich noch nicht so weit.
Heute wird es sich zeigen ob ich wie Phönix aus der Asche steige und gestärkt in den neuen Tag hinein gehe oder im Sumpf untergehe.
Manchmal muss man im Leben mehrmals bei Null wieder anfangen. Alles nicht halb so schlimm, wenn man vorher gelernt hat, wie es geht gute Bausteine zu sammeln, ungleich schwerer ist es, wenn man bisher nur mistige, stinkende, faule oder fremde Bausteine gesammelt hat, ja, dann muss man zuerst umdenken, umlernen, sich umschulen…das kann in jedem Alter passieren und kann nie zu spät sein! Hauptsache es passiert!
Ich steige wie Phönix aus der Asche, strecke die Arme hoch in die Luft, steige auf meine Zehenspitzen, den Blick himmelwärts gerichtet, als wollte ich ihn berühren. Mein Rücken gerade aufgerichtet und stark, nichts mehr eingeklemmt, das mich hindert aufrecht zu gehen. Es tat gut, zuerst in sich zu gehen und den Blick nach innen zu richten, denn nun ist mein Kopf frei um die Schönheit der Welt zu erfassen und in die Natur einzutauchen. Mein Fundament hält, es trägt mich und so kann ich erhobenen Hauptes durch die Welt gehen, ohne mich zu schämen. Ich darf den Menschen, die mir begegnen in die Augen sehen ohne mit dem Blick flüchten zu müssen, verzweifelt suchend, wohin damit. Mir werden offene, neugierige Blicke geschenkt mit einem wohlwollenden Lächeln. In diesem Moment werde ich angenommen und nicht abgestossen. Ich darf sein, darf mich geben wie ich bin, denn man spürt die Wohlgesinnung und fühlt sich darin aufgehoben und getragen.
Das Getragensein von einem zum anderen, heisst Leben. Es gibt Menschen die lassen einem fallen, aber durch ein gutes Fundament werden wir aufgefangen und können schon bald wieder auf den Zug aufspringen, der uns Richtung Paradies fährt, immer weiter…...
Gestern war vor heute, heute ist der Tag danach…..und die Sonne ist aufgegangen, scheint auf mein Haupt und wärmt meine Seele!
01.07.2012 ©Romy Kappeler www.romy-kappeler
Lieber Vollmond
Du bist so weit weg und doch bist du mir so nah. Du stehst heute in voller Grösse am Himmel, leuchtest mir den Weg in dieser stillen, warmen Nacht. Du hast es heute gut, du wirst von der Sonne regelrecht angelacht, deshalb strahlst du so.
Hier auf der Erde ist es nicht anders, wenn mich ein lieber Mensch mit seinem reinen, grossen Herzen anlacht, strahle auch ich in vollem Glanz! Ich geniesse diese Nacht, fühle mich aufgehoben und getragen von deinen Lichtstrahlen, wohin ich auch gehe, du begleitest mich, einmal lugst du ganz keck zwischen den Tannenspitzen durch, hinter einem Kirchturm hervor und dann wieder hüpfst du über das Wasser. Es ist wie ein Katz- und Maus-Spiel, ich suche dich und du mich!
In dieser hellen Nacht kann ich mich nicht verirren, du begleitest mich auf Schritt und Tritt und immer wieder schau ich zu dir hoch, du hast meine volle Bewunderung.
Die Einsamkeit hat keinen Platz in meinem Herzen, denn es ist gefüllt mit herzlichem Lachen, lieben Worten meiner Freunde und um mich herum und über mir das tragende Licht des Vollmondes, ein Gefühl des Aufgehobenseins und Schwebens.
In dieser Geborgenheit ist es ein Leichtes, sich schlafen zu legen, wunderschön träumend in den nächsten Morgen zu gleiten.
Solltest du dich mal hinter einer grossen Wolke verstecken, denn ich weiss, du liebst ab und zu das Versteckspiel, dann denke ich einfach, auch Freunde kann man nicht immer sehen und doch sind sie immer für mich da!
04.06.2012 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Geister wo seid ihr? Ich versuche es mal mit einem Glas Rotwein, denn es heisst: Die Wahrheit liegt im Geist des Weines! Das bedeutet, dass der Wein einen Geist besitzt. Also lasst uns suchen, ich brauche heute unbedingt einen Geist, unser heutiges Thema sind die Geister.
Genüsslich schlürfe ich einen Schluck Rotwein und denke darüber nach, wo er sich wohl verstecken könnte!
Ich warte darauf, dass etwas passiert! Ein Schluck ist wohl noch zuwenig, vielleicht muss ich das Glas zuerst leer trinken, vielleicht ist das ein schwerer Geist und er sitzt zuunterst im Glas.
Ich schaue auf den Boden des Glases, halte es gegen das Licht, aber es ist immer noch nichts zu sehen! Einfach nichts und eine Leere macht sich auch in mir breit.
Ich stelle das leere Glas auf den Tisch, mache es mir gemütlich auf der Couch um nochmals nachzudenken. Könnte es sein, dass der Geist nicht mehr im Glas sitzt, weil ich ihn mit dem Wein getrunken habe und er jetzt in meinem Bauch sitzt?
Also, ich sehe schon, es bleibt mir nichts anderes übrig, als weiter zu trinken um den Geist zu finden! Der Wein schmeckt mir sehr gut und so ist es kein Muss mir noch einen und noch einen zu genehmigen, bis die Flasche leer ist.
Inzwischen bin ich ein bisschen müde geworden, deshalb sitze ich nicht mehr, sondern liege und eine wohlige Wärme macht sich in mir breit.
Plötzlich fühle ich mich geistreich!
Anscheinend habe ich nicht nur den Weingeist, sondern auch noch gleich den Flaschengeist gefunden und auch der macht es sich gemütlich in meinem Bauch. Es rumpelt als würden die zwei einen Freudentanz aufführen. Es scheinen freundliche, lustige Geister zu sein, fühle ich mich doch wohl, als könnte ich fliegen. Es geht nichts über einen guten Geist in einem gesunden Körper!
Danke liebe Geister, dass ihr euch so schnell offenbart habt, nicht auszudenken was geschehen wäre, wenn ich keinen einzigen gefunden hätte!
Ich hatte riesiges Glück, dass ich auf so positive Geister gestossen bin, ich glaube, die behalte ich noch eine Weile, fühle mich wohl mit ihnen, das Bauchgefühl stimmt.
Wenn ich das nächste Mal mit meinen Freunden mit einem Glas Rotwein anstosse, werde ich ihnen noch tiefer in die Augen schauen, vielleicht treffen sich dabei unsere Geister!
Ein fröhliches und geistreiches Prosit!
07.05.2012 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Burgdorfer Weizenbier Traum
Der Frühling ist da, welch eine Freude, und mit ihm das frisch gebraute Burgdorfer Weizenbier und Sonne.
Ich setze mich an den Holztisch, auf der grossen, gemütlichen Restaurant-Terrasse, um mich herum Menschen, die genau so erfreut sind von den ersten warmen Sonnenstrahlen wie ich. Bäume und Sträucher zeigen die ersten Knospen, der Frühlingsbeweis. Ich bestelle ein Weizenbier und kann es kaum erwarten, bis mir der Kellner das feine Bier hinstellt und ich den ersten Schluck, ein Stückchen Heimat, geniessen kann – mein Burgdorfer Bier!
Es mundet hervorragend, mein Geschmackssinn ist in diesem Moment hochsensibel und erkennt ganz schwach das Bananenaroma auf der Zunge. Ich schliesse die Augen, mmmhhh….welch ein Genuss, und ich sehe die Bananen, schön, gelb und gesund! Ich denke lächelnd und mit einem Augenzwinkern: Jeder sollte zweimal am Tag Früchte essen oder trinken! Ich atme tief durch nach diesem Genuss, und öffne die Augen! Ich blicke in den Bierschaum, die Bläschen widerspiegeln alle Farben des Burgdofer-Himmels, aber die Bananen sehe ich nirgendwo mehr, sie haben sich verflüchtigt und wieder diskret ins Bier zurückgezogen.
Es lässt sich so herrlich träumen mit einem genüsslichen Schluck Bier und einem tiefen Blick in diesen zarten Schaum. Schon begeben sich meine Gedanken auf die nächste Reise, im Frühlingswind, der leise um die Ecke weht. Die Leute um mich lachen, laufen umher, setzen sich, aber meine Wahrnehmung ist leicht schwebend, denn ich bin ja am Träumen.
Ich geniesse mein Dasein, meine Heimat, welch wunderschöne Erholung.
Der Schaum mit den schönen Spiegelbildern ist weg, aber der strahlende Himmel über mir ist noch da und lädt mich ein, einen Spaziergang der schönen Emme entlang unter die Füsse zu nehmen und nochmals meinen fantasievollen Gedanken freien Lauf zu lassen.
Morgen geniesse ich meine Heimat wieder von Neuem und nenne es ab heute heimaten! Wir wollen heimaten mit Burgdorfer Bier, tönt doch gut, für das sich wohl- und zu Hause fühlen!
Träume sind Schäume und lösen sich in nichts auf, aber sie machen das Leben traumhaft schön!
Schäume sind Träume, Prost Burgdorfer Bier!
01.04.12 © Romy Kappeler
Meine neue Wort-Kreation heisst: heimaten!
Zuerst glotzen die Passagiere den Polizisten an, können nicht so recht glauben, was sie soeben gehört haben. Sprachlosigkeit! Irgendwie müssen sich diese unglaublichen Worte zuerst setzen in ihren Köpfen, bevor sie begriffen werden können. Viele dachten eigentlich an einen technischen Defekt, und jetzt soll der Lokführer tot in seinem Führerstand liegen? Einfach nicht zu fassen! Da alle warten müssen, machen sie das Beste aus der Situation, kramen Getränke, Snacks, Früchte, Sandwichs hervor, eben alles, was Handtasche, Aktenmappe oder Rucksack so hergeben. Genüsslich und gedankenverloren saugen die einen an ihrer Plastikflasche, die anderen knabbern an irgend etwas herum. Eigentlich gestaltet sich das ganze wie ein Frühschoppen, ausser dass die begleitende Musik fehlt, sie wird ersetzt durch das Geschrei der unruhigen Kinder.
Eine Frau schneidet mit dem roten Schweizer Taschenmesser eine Scheibe Brot ab. Ihr Nachbar fragt, ob er sich für einen kurzen Moment das Messer ausleihen kann, um eine Wurst zu pellen. Sie gibt es ihm, aber sie denkt: Jeder richtige Mann trägt sein eigenes Taschenmesser auf sich!
Inzwischen untersuchen die Krimalbeamten den Fall und versuchen den Tathergang zu rekonstruieren. Vieles ist noch unklar und gibt Rätsel auf, wie zum Beispiel das mit Lippenstift gemalte BZ auf dem Fenster und der rote Kussmund auf der Stirn des Opfers. Was soll das bloss bedeuten? Einer der Polizisten kommt auf die Idee, die heutige BZ auf etwaige Hinweise zu überprüfen. Siehe da: Die Todesanzeige für den Lokführer ist in der heutigen Ausgabe zu lesen…also ein geplanter Mord!
Alle am Tatort herumliegenden Gegenstände werden sorgfältig registriert und fotografiert, auch das am Boden liegende Taschenmesser, das dem Lokführer wohl aus der Tasche gefallen ist, als er erwürgt wurde. Zum Abschluss der Beweisaufnahme am Tatort, und bevor die Leiche abtransportiert wird, werden auch sämtliche Gegenstände aus den Kleidern des Toten aufgelistet.
Nanu, was ist das denn, sagt ein Beamter, warum hat der Lokführer zwei Taschenmesser, eines in der Hosentasche und eines auf dem Boden? Alle schauen sich verblüfft an – keiner trägt zwei Taschenmesser auf sich! Der Täter muss es verloren haben! Sofort werden zuerst alle Männer kontrolliert, sie müssen ihre Taschen leeren. Die Polizisten wissen, dass nicht jeder Mann ein Taschenmesser auf sich trägt, aber so können zumindest ein paar bestimmt Unschuldige aussortiert werden. Oder hätten sie vielleicht zuerst alle Frauen kontrollieren sollen, denn da war ja noch diese Schrift auf dem Fenster und dieser rote Kussmund auf der Stirn des Toten, mit einem Lippenstift angebracht. Nun, irgendwo müssen sie anfangen mit der Untersuchung, und ein aufmerksamer Polizist stellt fest, dass ein grosser stämmiger Mann einen Lippenstift dabei hat, aber keine weibliche Begleitung. Der Mann bricht zusammen, er gesteht: Er hat aus Eifersucht gehandelt, der Lokführer war der Liebhaber seiner Frau. Der rote Kussmund auf der Stirn des Toten sollte der symbolische Abschiedskuss der Frau darstellen. Für den restlichen Wurstzipfel braucht er nun kein Taschenmesser mehr, den kann er auch so essen, auf dem Weg ins Gefängnis.
17.03.2012 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Mir luege mou, was süsch no füre chunnt! Hey, das isch richtig spannend, me weiss nie was sech do no aues zeigt...wow, i bi ja so gspannt u gwungerig, ja, gwungerig uf mi sälber!
Do hett nämlich eini vo üs so ne Furz gha, üs füre März ds'Thema F ufzhalse! U we me de dra dänkt, dass mö, nenei, nid ig, natürli dr Mö, no öppis zu däm Thema sött schriibe, hett me ke ruhigi Minute meh, äs trolet eim so viu im Chopf umenang, dass es richtig polteret!
Äs geit los, i mim Hingerstübli, dr Mö suecht aues wo mit F afoht u dir sicher o aui kennet, wie zum Biispiel:
Friede, Freude, Freierkuchen ... ;-)
Furztüte, das sig schiins e Schlafsack, aber i muess säge, i füehle mi im Moment eher wie ne Furztüte, bi so viu Fürz wo mir hei, anstatt als Schriibzirklerin. Weni zwar a ds'letschere Wort dänke u a mini Chindheitserinnerige, woni mit em Zirkel e huffe Chreis zeichnet ha, bis sy äs schöns Bild gäh hei, füehle mi ou bi däm Wort deheim, äs chreislet ganz schön!
Aha, iz hani auso d'Lösig zu mim Schwindel!! Weni mi nämli is Bett lege u wott schloffe, geit das nämli nid, sobald i mi uf die falschi Siite schlah, wird's mir furchtbar schwindlig u trümmlig, äs dräit sech aues, u i füehle mi, wie ne Heitischturm im Glas u äs wird mir grüslig schlächt! Hesch gseh, was passiert, weme sech im Läbe uf die falschi Siite schlaht? Das isch no nie gsung gsy u wiu guet überleit sy!
I finges glych no interessant, sech mit däm Äff ydslah, das setzt aui die F frei wo i eim sy, ou d'Fürz, was für ne Wohltat, so viu Fürz uf einisch chönne use ds'lah....aaaaahhhhhh, das bedütet richtig Freiheit u i wär mit däm bsungere F wo Fortsetzig heisst, eigentlich glücklich, jojo, mit däm Äff bini no lang nid fertig......Komisch, i steue o grad fescht d'Bläiige sy wäg! Was wott me sech doch da immer so ufbläiie.... lo go lo, lo go lo, heisst d'Devise! Auso stosse mr a uf d'Gsundheit u lö die aute Fürz lo fahre u warte uf die viile, guete nöie Fürz....lach oder wie me i dr hütige Zyt o schriibt *lol** (Laughing Out Loud"/"Lots Of Laughing"="Lautes Lachen"/"Viel Lachen").
06.03.2012 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Du gehst mit leisen Schritten auf mein Herz zu
erfüllst mich auf diesem Weg mit viel Freude
bis du eines Tages das Tor zu meinem Herzen erreichst
und den goldenen Schlüssel dazu gefunden hast
du öffnest es und ich heisse dich willkommen
umarme dich, küsse dich und unsere Freundschaft
ist besiegelt
du bist mein Freund
du bist meine Freundin
06.01.2011 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Mein Krug schenkt aus,
es ist ein Schmaus,
besticht durch Schönheit,
und Lebendigkeit.
Wein purpurrot und fein,
edler könnt er kaum mehr sein,
tiefgründig und erhaben,
ein Genuss, sich daran zu laben.
Olivenöl grün und jungfräulich,
sein Geschmack sehr erfreulich,
auf der Haut geschmeidig,
so wohltuend und seidig.
Wasser prickelnd und kühl,
erfrischt den Körper wenn's schwül,
Geist und Seele jung erhält,
das Leben viele Geschichten erzählt.
Mein Krug bunt und erhaben,
reich gefüllt an Gaben.
Liebe, Gefühle und noch viel mehr,
unendlich gross, wie das wogenden Meer.
2011 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Herb.....bsssst!
2010 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Die schönste Zeit
ist der glückliche Moment
eines Augenblicks
2010 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Ich verlasse die Lüge
um mich auf die Wahrheit zu verlassen!
2007 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Jede schlechte Wahrheit ist besser
als eine gute Lüge!
2007 © Romy Kappeler www,romy-kappeler.ch
Frauen sind schön
Männer beschönigen
2007 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
...soll ich sie überhaupt fliegen lassen
...darf ich sie überhaupt daran hindern, zu fliegen
...was ist, wenn sie sich verfliegen
...es werden immer mehr, bunt in allen Farben
...wo wollen sie hin
...die Sonne scheint, das Flattern wird stärker, es kitzelt
...der Anblick macht mir Freude
...ich sehe die Welt mit anderen Augen
...heller, farbenfroher, leichter
...fliegt
...zu den schönsten Blumen
...zu mir zurück
...ich bin verliebt
2004 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
Meine ganzen Gedanken der Liebe
fliegen mehrmals rund um die Welt,
so unendlich viele sind es, ohne Ende.
Ich erzähle allen Sternen von meinem Glück,
und sie antworten mit dem schönsten Sternenglanz.
Schaut hinauf zu den Sternen und das
Glitzern wird sich in eure Augen legen.
Die Welt und ich fühlen das Glück der Unendlichkeit.
Geben wir das Leuchten der Augen mit einem Lächeln weiter,
und wir werden fliegen lernen und nie mehr allein sein.
Lächle, und ich lächle zurück.
2001 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch
2011 Dieses Gedicht wurde von der FRANKFURTER BIBLIOTHEK aufgenommen und veröffentlicht im Buch "DAS NEUE GEDICHT"
2021 Veröffentlicht in https://lifechannel.ch/video/weihnachtsgedicht-ohne-dein-laecheln/
Ein neuer Tag erwacht
am Horizont die Sonne
vorbei ist die Nacht
welch eine Wonne
Das Leben beginnt
im Sonnengold des Morgens
langsam die Zeit verrinnt
verdrängt alle Sorgen
Voller Liebe und Kraft
sich ein frischer Wind erhebt
der Traum sich bemerkbar macht
böse Gedanken – vergeht
Im Angesicht der Natur
voller Staunen geniessen
die starken Gefühle pur
Wellen der Seele fliessen.
00.08.1997 © Romy Kappeler www.romy-kappeler.ch